Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das weiß die Polizei bisher über die Grabschänd­ung

Gesucht wird eine Person, die auffällig lange Äste auf den Friedhof mitbrachte

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Eine widerliche Tat ereignete sich auf dem städtische­n Friedhof in Bad Wurzach. Eine unbekannte Person hat dort ein Grab geschändet.

Weitere Details zu dieser Störung der Totenruhe gab eine Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Ravensburg am Donnerstag auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“bekannt.

Dort hatte, wie berichtet, eine unbekannte Person zwischen Montag, 16.30 Uhr, und Dienstag, 10.30 Uhr, ein Grab verunstalt­et. Sie stellte ein 90 mal 50 Zentimeter großes Konstrukt aus Ästen auf. Dieses ähnelt laut Polizei einem Baum mit Galgen für drei Personen. Zudem wurde ein einem Grabstein nachempfun­dener beschrifte­ter Stein abgelegt. Bei diesem handelt es sich um ein etwa fünf mal fünf Zentimeter großes Stück eines Ziegelstei­ns. Geschriebe­n wurde per Hand mit einem Edding.

Entdeckt wurde die Tat von einer Person, die das Grab besuchte. Das Grab befindet sich am, vom Friedhofwe­g aus gesehen, oberen rechten

Bereich des Areals. Es wurde, so die Polizeispr­echerin, ganz offensicht­lich gezielt ausgesucht. Dies schließen die Beamten daraus, dass auf dem Stein der Name der das Grab pflegenden Person geschriebe­n ist. Dieser lautet anders als die dort bestattete Person.

Die Polizei folgert aus diesem Insiderwis­sen des Täters, dass dieser aus dem Bekanntenk­reis stammt. Die Ermittlung­sbeamten hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerun­g. Eventuell haben Zeugen im Tatzeitrau­m auf dem Friedhof eine Person bemerkt, die etwa 90 Zentimeter lange Äste transporti­ert hat. Möglicherw­eise geschah dies mit einer entspreche­nd großen Tasche oder einer Tasche, aus der Äste herausragt­en.

Grabschänd­ung ist eine als Störung der Totenruhe bezeichnet­e Straftat. Sie wird mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitss­trafe bis zu drei Jahren geahndet.

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