Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Genug verhandelt, jetzt wird gebaut

Start der Erschließu­ng des Baugebiets Halde, das Platz bietet für 420 Wohneinhei­ten

- Von Jochen Sentner

KEMPTEN - Die Entwicklun­g des Neubaugebi­ets Halde lässt sich zurückverf­olgen bis Ende der 1990erJahr­e. Am 16. März 2021 ist nun der erste Bagger auf dem Gelände zu sehen: Spatenstic­h für die Erschließu­ng des Geländes nördlich des Schwabelsb­erger Wegs. Ein „lebenswert­es Quartier“für weit über 1000 Bewohner wollen die Verantwort­lichen dort einrichten, wo zum Auftakt der Arbeiten die Schneefloc­ken waagrecht in die Gesichter stieben.

„Lange herbeigese­hnt“, sei dieser Termin, sagt Oberbürger­meister Thomas Kiechle und erinnert an viele Hürden und noch mehr Gespräche in den vergangene­n Jahrzehnte­n. Was jetzt entstehe, stellt er unter die Überschrif­t „100 000 Quadratmet­er Zukunft“. 420 Wohneinhei­ten in Einfamilie­n- und Reihenhäus­ern sowie Geschossba­uten sollen entstehen – alles gefragte Objekte auf dem angespannt­en Kemptener Immobilien­markt.

Bevor sich Häuslebaue­r ihre Träume verwirklic­hen können, haben jetzt Bayerngrun­d als Erschließu­ngsträger, das Planungsbü­ro Sebastian Klinger aus Dietmannsr­ied und das Bauunterne­hmen Josef Hebel das Sagen. Es handelt sich um ein „herausford­erndes Gelände“, wie es Hebel-Geschäftsf­ührer Wolfgang Dorn bezeichnet. Es gilt, eine geschwunge­ne Sammelstra­ße vom Dachser-Kreisel den teilweise steilen Hang hinauf zu führen bis zur Straße Auf der Halde.

Dazu kommen Kanal- und Wasserleit­ungsbau, Anlagen zur Entwässeru­ng

und die Versorgung­sleitungen. Die Nachbarn im südlichen Haldeviert­el sollen vom Baustellen­verkehr wenig belastet sein. Die Anbindung ans bestehende Quartier steht erst später auf dem Programm.

Die ersten Wohngebiet­sstraßen folgen im kommenden Jahr. Ende 2024 soll die gesamte Erschließu­ng fertig sein. 52,4 Millionen Euro sind für die Arbeiten veranschla­gt, sagt Bayerngrun­d-Geschäftsf­ührer Franz Schonlau. Für das Geld bekommt die Stadt 3,3 Kilometer Straße, 1,9 Kilometer Gehwege, sieben Kilometer Kanal für Schmutz- und Regenwasse­r, drei Kilometer Wasserleit­ungen, 56 bepflanzte Tiefbeete und 71 Baumstando­rte. Zudem wird ein neuer Bachlauf als offenes Gewässer hergestell­t.

Insgesamt würden für die Ausgleichs­maßnahmen 80 000 Quadratmet­er Grünfläche­n im Umfeld geschaffen, heißt es von der Bauverwalt­ung. Gedanken habe man sich auch gemacht um das Bodenmanag­ement. 80 000 Kubikmeter Aushub würden nicht etwa auf eine Deponie gekippt, sondern zum großen Teil wieder eingebaut. So ließen sich die Lkw-Bewegungen auf das notwendige Maß reduzieren. Die ersten Grundstück­e am Hochpunkt im Westen des Areals sollen Anfang 2023 bebaut werden können.

 ?? FOTO: RALF LIENERT ?? Das Bild zeigt einen Teil des Baugebiets Halde aus dem Blickwinke­l einer Kamera-Drohne. Links hinten die Dachser-Zentrale an der Memminger Straße, rechts das Viertel Halde-Süd, jenseits des Schwabelsb­erger Wegs.
FOTO: RALF LIENERT Das Bild zeigt einen Teil des Baugebiets Halde aus dem Blickwinke­l einer Kamera-Drohne. Links hinten die Dachser-Zentrale an der Memminger Straße, rechts das Viertel Halde-Süd, jenseits des Schwabelsb­erger Wegs.

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