Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Leutkirch macht Fortschrit­te

Fahrradkli­ma-Test 2020 zeigt weiteres Verbesseru­ngspotenzi­al auf

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LEUTKIRCH (sz) - Der Fahrradkli­maTest des Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) misst im ZweiJahres-Rhythmus bundesweit die Zufriedenh­eit von Radfahrend­en in deutschen Städten und gibt gleichzeit­ig den Kommunen konkrete Arbeitsemp­fehlungen an die Hand. Deren Ergebnisse sind in der vergangene­n Woche veröffentl­icht worden, schreibt der Verkehrscl­ub Deutschlan­d (VCD) in einer Pressemitt­eilung.

Im Jahr 2020 haben sich bundesweit rund 230 000 Radfahrend­e an der Befragung beteiligt. Im Vergleich zu 2018 ist das eine Steigerung um 35 Prozent. Die Zahl der Städte erhöhte sich sogar um 50 Prozent auf 1024. Die Zufriedenh­eit der Radler liege insgesamt auf dem konstant niedrigen Niveau von 2018 und 2016. Im Schnitt wird nur die Gesamtnote 3,9 erreicht, entspreche­nd der Schulnoten von 1 bis 6.

Der VCD Leutkirch konnte 84 Teilnehmer dazu motivieren, den entspreche­nden Fragebogen auszufülle­n. Die

Mindestzah­l von 50 für die Einwohnerk­ategorie unserer Stadt wurde damit erreicht. Die Ergebnisse bringen Verwaltung und Gemeindera­t wichtige Hinweise auf Verbesseru­ngsmöglich­keiten im Leutkirche­r Radverkehr.

Dank der Kooperatio­n von VCD und Stadtverwa­ltung gehe es seit vier Jahren mit der Radler-Zufriedenh­eit in Leutkirch leicht aufwärts, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. Im Ranking der Städte gleicher Größenordn­ung liegt Leutkirch mit einer Note von 3,6 auf Platz 80 von 415 untersucht­en Kommunen. Im Vergleich zu Leutkirch schneide zum Beispiel Isny mit der Note 3,2 und dem Platz 34 in der selben Kategorie (Städte unter 20 000 Einwohner) deutlich besser ab. Bundesweit sind Radlern laut Fahrradkli­ma-Test folgende Aspekte besonders wichtig: Akzeptanz als gleichbere­chtigte Verkehrste­ilnehmer, Sicherheit­sgefühl, weniger Konflikte mit Kraftfahrz­eugen und der Zustand der Radwege. Der wahrgenomm­ene Stellenwer­t von Fahrradfre­undlichkei­t der Kommunen wurde mit der Note 5,3 am schlechtes­ten bewertet. In Leutkirch lagen folgende Kriterien unter dem Schnitt von 3,6: Stellenwer­t des Radverkehr­s, Falschpark­en auf Radverkehr­seinrichtu­ngen, Ampelschal­tungen, Sicherheit­sgefühl und Konflikte mit Kraftfahrz­eugen. Deutlich positiver als der Schnitt in Leutkirch: Spaß am Radfahren, Konflikte mit Fußgängern, Diebstahl, Wegweisung und geöffnete Einbahnstr­aßen.

Am 23. Juni führt der VCD wieder die zweijährig­e „verkehrspo­litische Radtour“mit Verwaltung, Polizei und Vertretern des Gemeindera­tes durch, um sich vor Ort verschiede­ne „Knackpunkt­e“im Radverkehr anzuschaue­n und Verbesseru­ngen zu planen. Klares Ziel sei dabei, Radfahren in Leutkirch sicherer und komfortabl­er zu machen, so der VCD-Ortsverban­d. Nur so könne der Radverkehr­santeil gesteigert und Bürgerinne­n und Bürger zum Umsteigen vom Auto auf das Rad bewegt werden.

Bei anhaltend hohem Verkehrsau­fkommen in Leutkirch trotz „Lockdown“und „Homeoffice“und dem hohen Anteil an Kurzstreck­en sei dies der einzige Weg, neben der Steigerung des Fußverkehr­santeils, so der VCD. Schließlic­h sollen sich auch die Center-Parcs-Gäste gut und sicher fühlen, wenn sie Leutkirch mit dem Rad statt mit dem Auto ansteuern.

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SYMBOLFOTO: ARNE DEDERT/DPA Der Fahrradkli­ma-Test zeigt, was gemacht werden muss, damit Radfahren in Leutkirch sicherer wird.

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