Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Corona-Pandemie trifft den Tourismus in Isny hart
Fast keine Übernachtungen im April 2020 – im Landesvergleich glimpflich davongekommen – positiver Trend zum Jahresende und im Camping-Bereich
ISNY (sz) - Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche in Isny hart getroffen. Das spiegelt sich in der von der Isny Marketing GmbH (IMG) veröffentlichten Übernachtungsstatistik für das Jahr 2020 wider: In der Stadt und den Teilgemeinden sind die Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 27 Prozent rückläufig gewesen – wobei Isny im landesweiten Vergleich noch vergleichsweise gut dasteht.
Im vergangenen Jahr reisten 50 283 Gäste nach Isny und realisierten auf dem Gemeindegebiet 387 623 Übernachtungen. Gegenüber 2019 bedeutete das bei den Ankünften einen Rückgang um 33,2 Prozent. „Die weltweite Corona-Krise hat die gesamten Tourismusbetriebe in Isny stark getroffen“, sagt IMG-Geschäftsführer Jürgen Meier. „Die massiven Auswirkungen werden durch die Statistiken deutlich, und es ist wichtig, dass der Tourismusbranche zeitnah eine Perspektive zur Öffnung geboten wird“, betont Meier.
Vergleiche der einzelnen Monate zeigen: Die Zahlen für Januar und Februar bewegten sich noch im durchschnittlichen Bereich der Vorjahre. Ab Mitte März bis Ende Mai waren touristische Übernachtungen in Baden-Württemberg verboten, was zu einem deutlichen Einbruch der Zahlen führte: Im April gingen die Übernachtungen dramatisch um knapp 94 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück.
Vom Rückgang waren alle Beherbergungskategorien betroffen. Mit insgesamt 37 Prozent weniger Übernachtungen und 45 Prozent weniger Ankünften traf es die gewerblichen Betriebe in Isny aber besonders hart. Der einzige Bereich, der im CoronaJahr
zulegen konnte, war bei den Camping- und Reisemobilgästen. Zwar gingen auch hier die Ankünfte um neun Prozent zurück, gleichzeitig stiegen die Übernachtungszahlen 2020 aber um knapp sechs Prozent. Als Grund hierfür nennt die IMG unter anderem eine längere Aufenthaltsdauer
von durchschnittlich 3,3 Tagen und den Trend zu autarken Wohneinheiten, der durch die Pandemie verstärkt worden sei. 2019 betrug die Aufenthaltsdauer noch 2,8 Tage im Durchschnitt.
Nach Wiederöffnung der Unterkunftsbetriebe Ende Mai stiegen laut IMG-Erhebungen die Buchungszahlen. Im Juli und August konnten sogar mehr Übernachtungen als im Vorjahr verzeichnet werden, was die erhöhte Nachfrage nach Urlaub im eigenen Land im vergangenen Jahr widerspiegle. Der Trend habe bis zum erneuten Lockdown ab dem 2. November angehalten. Für die letzten beiden Monate im Jahr 2020 musste erneut ein Rückgang der Übernachtungen von 72 Prozent im November im beziehungsweise 84 Prozent im Dezember verkraftet werden.
Mit Blick auf die touristische Entwicklung in ganz Baden-Württemberg stehe Isny etwas besser da: Landesweit gingen die Gästeankünfte um 48,9 Prozent zurück, die Übernachtungen reduzierten sich um 40,2 Prozent.
„Wir richten den Blick positiv nach vorne und hoffen, dass touristische Reisen unter bestimmten Bedingungen bald wieder möglich sind und der Tourismus in Isny wieder erfolgreich anlaufen kann“, erklärte Jürgen Meier bei der Bekanntgabe der Zahlenwerke. Und: „Durch die Umsetzung und Entwicklung verschiedener Projekte wie den neuen Isny Shop, die RadReiseRegion, verstärkte Marketingmaßnahmen oder der Digitalisierung im Bereich von touristischen Erlebnissen, hoffen wir, Besucher und Gäste auf Isny aufmerksam zu machen.“