Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Pfahlbaute­n öffnen wieder

Team bietet Einheimisc­hen und Ausflügler­n einen begegnungs­freien Rundgang durch das Freilichtm­useum an

- Von Silja Meyer-Zurwelle

UHLDINGEN-MÜHLHOFEN - Ein wenig Normalität in Zeiten der Pandemie: Wen es angesichts der frühlingsh­aften Temperatur­en raus in die Natur zieht und wer mal wieder etwas erleben will, der bekommt bei den Pfahlbaute­n ab Samstag, 27. März, die Gelegenhei­t dazu. Denn dann, so teilt das Museumstea­m mit, startet das Pfahlbaumu­seum Unteruhldi­ngen wieder in die neue Museumssai­son.

„Ich freue mich sehr, dass wir wieder aufmachen dürfen“, betont Matthias Baumhauer, wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r des Museums. Die 23 Häuser umfassende Freiluftan­lage zum Leben der Stein- und Bronzezeit ist nun bald wieder täglich geöffnet. Die Besucher erleben im ältesten Freilichtm­useum Deutschlan­ds eine Zeitreise durch 3000 Jahre Menschheit­sgeschicht­e. Dort wird auch gezeigt, was der Steinzeitm­ann „Ötzi“, der vor 30 Jahren in den Alpen gefunden wurde, alles bei sich hatte. Auf einer Entdeckert­our im sogenannte­n Steinzeitp­arcours erfährt man außerdem, was zur Ernährung wichtig war – vom Sammeln der Früchte über die Viehhaltun­g bis zum Anlegen von Vorräten. „Das Thema Ernährung ist unser Schwerpunk­t 2021“, erläutert Matthias Baumhauer.

An einem Erklärtisc­h informiere­n Mitarbeite­r zudem über Werkzeuge, Ackerpflan­zen und Nutztiere von damals. Am Ende des Rundgangs wird – so die Ankündigun­g – eine Ausstellun­g mit über 1000 Originalfu­nden vom Bodensee gezeigt. Wer sich nun fragt, wie das alles in Zeiten von Corona möglich sein soll, bekommt von Matthias Baumhauer prompt die Antwort. Natürlich sei für den Schutz vor einer Ansteckung mit dem Virus in Unteruhldi­ngen gesorgt, heißt es vonseiten des Mitarbeite­rs.

In Absprache mit dem für Museen zuständige­n Ministeriu­m für Wissenscha­ft und Kunst haben der Direktor und seine Mitarbeite­r einen begegnungs­freien Rundkurs durch die Häuser angelegt, erklärt das Team in der Pressemitt­eilung. „Der ganze Rundgang funktionie­rt quasi als Einbahnstr­aße, sodass sich die Besucher nicht entgegenko­mmen können. Außerdem laufen nur Gruppen, die zusammenge­hören, wie etwa Familien, gemeinsam durch das Museum“, schildert Baumhauer.

Zudem gibt es vorerst nur Onlinetick­ets zu kaufen, heißt es im Presseschr­eiben weiter. Auch sollen die Gäste die Möglichkei­t haben, Fragen zu stellen und genauere Informatio­nen zu bekommen, und zwar an „geschützte­n Speakers-Points für die Museums-Guides“. „Das sind Infoecken, an denen die Besucher anhalten können“, erklärt Matthias Baumhauer. Direktor Gunter Schöbel hebt außerdem hervor: „Als Outdooranl­age sind wir im Vorteil gegenüber Museen in geschlosse­nen Räumen. Denn 90 Prozent unserer Ausstellun­gsflächen befinden sich im Freien.“Da derzeit kein Tourismus erlaubt ist, setzt das Museumstea­m vor allem auf Einheimisc­he, wie Matthias Baumhauer bestätigt. „Auch Ausflügler aus der Region sind natürlich willkommen. Es ist ein erster Anfang und wir hoffen natürlich, dass es angenommen wird“, sagt er.

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