Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
So lief die erste öffentliche Testung
Bad Wurzacher Rot-Kreuzler haben eine große Bitte an die Bürger
BAD WURZACH - „Keine Sekunde langweilig“war’s den Ehrenamtlichen vom DRK Bad Wurzach beim ersten Corona-Testabend am Montag in Bad Wurzach.
Kurz vor 18.30 Uhr hatte sich vor dem Nebeneingang von Maria Rosengarten schon eine Schlange von Wartenden gebildet. Sie wollten sich auf das Coronavirus testen lassen. Bereits eine Stunde vorher hatte die Testung von Schul- und Kindergartenpersonal – es erhält im Vorfeld einen Termin – begonnen. Diese wird seit Anfang März von der Stadt angeboten.
Insgesamt fanden sich am Montag 68 Kinder, 42 Erwachsene und 32 Erzieherinnen und Lehrerinnen im Maria Rosengarten ein. Das berichtet DRK-Ortsvereinsvorsitzender August Hartmann. Das Bad Wurzacher Rote Kreuz führt im Auftrag der Stadt die Testreihen durch.
„Wir waren etwas überrascht über die hohe Zahl an Kindern und hätten stattdessen mehr Erwachsene erwartet“, bilanziert Hartmann. Er führt es auch darauf zurück, dass mittlerweile in vielen Betrieben getestet werde. „Aber mal sehen, wie’s bei den nächsten Terminen am Donnerstag und Samstag läuft.“
Die Zahl an Testwilligen bezeichnet Hartmann insgesamt als „okay. Wir haben das gut bewältigt.“Bewährt habe sich dabei, dass das DRK diesmal – anders als bei den Testungen fürs Schul- und Kindergartenpersonal – zwei sogenannte Teststraßen eingerichtet hatte. „Sie waren beide gut ausgelastet, bis es gegen 19.30 Uhr langsam weniger wurde“, so der Rot-Kreuzler.
Sieben Rot-Kreuzler des Ortsvereins waren am Montag im Einsatz. Insgesamt seien mehr als ein Dutzend dafür ausgebildet, so Hartmann. „Am Sonntag haben wir noch kurzfristig einen Kurs für sechs Ehrenamtliche durchgeführt, um zwei Teststraßen besetzen zu können.“
Die Testwilligen müssen sich im
Vorfeld ein Formular auf der Internetseite der Stadt herunterladen und darauf ihre Kontaktdaten eintragen. Damit und mit einem gültigen Ausweis geht es dann in die Teststation. Dort wird zunächst die Körpertemperatur gemessen und gefragt, ob man sich gesund fühlt. Auch schnäuzen soll man sich noch einmal.
Denn in die Nase kommt dann das lange Stäbchen. „Bei Kindern machen wir den Test im Nasenvorraum, gehen also etwa zwei Zentimeter tief hinein“, erläutert August Hartmann. Bei den Erwachsenen dringt das Teststäbchen dagegen durch die Nase bis in den Rachenraum. „Also dahin, wo sich die Erreger vor allem aufhalten. Dieser Antigen-Test hat eine höhere Aussagekraft als der bei Kindern. Die Prozedur ist etwas unangenehm, aber ertragbar.“
Der Abstrich wird anschließend in ein Lösungsmittel getaucht, drei Tropfen kommen dann auf einen Teststreifen. 15 Minuten ist die Einwirkzeit, dann steht das Ergebnis fest. Ein Balken geht hoch und zeigt damit an, dass der Test ausgewertet ist; ein zweiter geht hoch, sollte das Ergebnis positiv sein, also eine Infektion vorliegen. „Dann erhält der Infizierte ein Merkblatt, was zu tun ist“, so Hartmann.
Für den DRK-Ortsverein Bad Wurzach seien das herausfordernde Wochen, sagt August Hartmann. Seit Anfang März gibt es wöchentlich zwei Testtage für das Schul- und Kindergartenpersonal, nun auch drei Testtage wöchentlich für die Öffentlichkeit. Bewältigt wird dies ausschließlich mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, die dafür an den Testtagen rund vier Stunden vom Einrichten bis zum Aufräumen beschäftigt sind. Und dies die meiste Zeit in voller Schutzausausrüstung, also mit luftdichten Overalls.
Getestet wird in dieser Woche nochmals am Gründonnerstag von 18.30 bis 20 Uhr und am Karsamstag von 9 bis 12 Uhr. Ab Donnerstag, 8. April, finden die öffentlichen Tests dann montags und donnerstags von 17.30 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr statt.
Bereitschaftsleiterin Nadine Frey, die die Tests organisiert, bitte dabei die Menschen darum, nicht bereits eine halbe Stunde vorher zu kommen und möglichst auch nicht gleich zum Startzeitpunkt. Am Montag bildeten sich dadurch Ansammlungen vor dem Gebäude, die natürlich vermieden werden sollten.
Zum Test sind mitzubringen: ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) sowie das mit persönlichen Angaben ausgefüllte Formular „Bescheinigung über das Vorliegen eines SARSCoV-2 Antigentests“in zweifacher Ausfertigung. Diese Formulare gibt es online unter www.bad-wurzach.de sowie im Prospektständer vor dem Bad Wurzacher Rathaus, Marktstraße 16.
Getestet werden dürfen nur asymptomatische Personen, also Personen, die aktuell sowie in den vergangenen 14 Tagen vor Testung keine Symptome einer Corona-Erkrankung (Husten, Fieber, Atemnot, sonstige Erkältungssymptome) aufweisen und in den vergangenen 14 Tagen vor Testung keinen Kontakt zu einer an Corona erkrankten Person hatten.
Im Wartebereich vor dem Gebäude sowie im Gebäude ist während der gesamten Testung eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es gelten die üblichen Abstandsund Hygieneregeln. Die Testung ist kostenfrei.