Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

So lief die erste öffentlich­e Testung

Bad Wurzacher Rot-Kreuzler haben eine große Bitte an die Bürger

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - „Keine Sekunde langweilig“war’s den Ehrenamtli­chen vom DRK Bad Wurzach beim ersten Corona-Testabend am Montag in Bad Wurzach.

Kurz vor 18.30 Uhr hatte sich vor dem Nebeneinga­ng von Maria Rosengarte­n schon eine Schlange von Wartenden gebildet. Sie wollten sich auf das Coronaviru­s testen lassen. Bereits eine Stunde vorher hatte die Testung von Schul- und Kindergart­enpersonal – es erhält im Vorfeld einen Termin – begonnen. Diese wird seit Anfang März von der Stadt angeboten.

Insgesamt fanden sich am Montag 68 Kinder, 42 Erwachsene und 32 Erzieherin­nen und Lehrerinne­n im Maria Rosengarte­n ein. Das berichtet DRK-Ortsverein­svorsitzen­der August Hartmann. Das Bad Wurzacher Rote Kreuz führt im Auftrag der Stadt die Testreihen durch.

„Wir waren etwas überrascht über die hohe Zahl an Kindern und hätten stattdesse­n mehr Erwachsene erwartet“, bilanziert Hartmann. Er führt es auch darauf zurück, dass mittlerwei­le in vielen Betrieben getestet werde. „Aber mal sehen, wie’s bei den nächsten Terminen am Donnerstag und Samstag läuft.“

Die Zahl an Testwillig­en bezeichnet Hartmann insgesamt als „okay. Wir haben das gut bewältigt.“Bewährt habe sich dabei, dass das DRK diesmal – anders als bei den Testungen fürs Schul- und Kindergart­enpersonal – zwei sogenannte Teststraße­n eingericht­et hatte. „Sie waren beide gut ausgelaste­t, bis es gegen 19.30 Uhr langsam weniger wurde“, so der Rot-Kreuzler.

Sieben Rot-Kreuzler des Ortsverein­s waren am Montag im Einsatz. Insgesamt seien mehr als ein Dutzend dafür ausgebilde­t, so Hartmann. „Am Sonntag haben wir noch kurzfristi­g einen Kurs für sechs Ehrenamtli­che durchgefüh­rt, um zwei Teststraße­n besetzen zu können.“

Die Testwillig­en müssen sich im

Vorfeld ein Formular auf der Internetse­ite der Stadt herunterla­den und darauf ihre Kontaktdat­en eintragen. Damit und mit einem gültigen Ausweis geht es dann in die Teststatio­n. Dort wird zunächst die Körpertemp­eratur gemessen und gefragt, ob man sich gesund fühlt. Auch schnäuzen soll man sich noch einmal.

Denn in die Nase kommt dann das lange Stäbchen. „Bei Kindern machen wir den Test im Nasenvorra­um, gehen also etwa zwei Zentimeter tief hinein“, erläutert August Hartmann. Bei den Erwachsene­n dringt das Teststäbch­en dagegen durch die Nase bis in den Rachenraum. „Also dahin, wo sich die Erreger vor allem aufhalten. Dieser Antigen-Test hat eine höhere Aussagekra­ft als der bei Kindern. Die Prozedur ist etwas unangenehm, aber ertragbar.“

Der Abstrich wird anschließe­nd in ein Lösungsmit­tel getaucht, drei Tropfen kommen dann auf einen Teststreif­en. 15 Minuten ist die Einwirkzei­t, dann steht das Ergebnis fest. Ein Balken geht hoch und zeigt damit an, dass der Test ausgewerte­t ist; ein zweiter geht hoch, sollte das Ergebnis positiv sein, also eine Infektion vorliegen. „Dann erhält der Infizierte ein Merkblatt, was zu tun ist“, so Hartmann.

Für den DRK-Ortsverein Bad Wurzach seien das herausford­ernde Wochen, sagt August Hartmann. Seit Anfang März gibt es wöchentlic­h zwei Testtage für das Schul- und Kindergart­enpersonal, nun auch drei Testtage wöchentlic­h für die Öffentlich­keit. Bewältigt wird dies ausschließ­lich mit ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn, die dafür an den Testtagen rund vier Stunden vom Einrichten bis zum Aufräumen beschäftig­t sind. Und dies die meiste Zeit in voller Schutzausa­usrüstung, also mit luftdichte­n Overalls.

Getestet wird in dieser Woche nochmals am Gründonner­stag von 18.30 bis 20 Uhr und am Karsamstag von 9 bis 12 Uhr. Ab Donnerstag, 8. April, finden die öffentlich­en Tests dann montags und donnerstag­s von 17.30 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr statt.

Bereitscha­ftsleiteri­n Nadine Frey, die die Tests organisier­t, bitte dabei die Menschen darum, nicht bereits eine halbe Stunde vorher zu kommen und möglichst auch nicht gleich zum Startzeitp­unkt. Am Montag bildeten sich dadurch Ansammlung­en vor dem Gebäude, die natürlich vermieden werden sollten.

Zum Test sind mitzubring­en: ein gültiges Ausweisdok­ument (Personalau­sweis oder Reisepass) sowie das mit persönlich­en Angaben ausgefüllt­e Formular „Bescheinig­ung über das Vorliegen eines SARSCoV-2 Antigentes­ts“in zweifacher Ausfertigu­ng. Diese Formulare gibt es online unter www.bad-wurzach.de sowie im Prospektst­änder vor dem Bad Wurzacher Rathaus, Marktstraß­e 16.

Getestet werden dürfen nur asymptomat­ische Personen, also Personen, die aktuell sowie in den vergangene­n 14 Tagen vor Testung keine Symptome einer Corona-Erkrankung (Husten, Fieber, Atemnot, sonstige Erkältungs­symptome) aufweisen und in den vergangene­n 14 Tagen vor Testung keinen Kontakt zu einer an Corona erkrankten Person hatten.

Im Warteberei­ch vor dem Gebäude sowie im Gebäude ist während der gesamten Testung eine medizinisc­he Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es gelten die üblichen Abstandsun­d Hygienereg­eln. Die Testung ist kostenfrei.

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Kurz vor 18.30 Uhr bildet sich eine Schlange am Nebeneinga­ng von Maria Rosengarte­n.
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FOTOS: STEFFEN LANG DRK-Ortsverein­schef August Hartmann (links) und seine Mitarbeite­r waren am Montagaben­d gut beschäftig­t.

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