Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bürgermeister Binder kandidiert in Baienfurt wieder
BAIENFURT (ka) - In der Gemeinde Baienfurt findet am Sonntag, 26. September, dem Tag der Bundestagswahl, auch die Bürgermeisterwahl statt. Günter A. Binder (60), der seit 2013 amtiert, tritt erneut an, wie Hauptamtsleiter Andreas Lipp in der Dienstagssitzung des Gemeinderats mitteilte. Eine ernsthafte Konkurrenz muss Binder, der vor seinem Amtsantritt in Baienfurt das Hauptamt der Gemeinde Bodnegg leitete, wohl nicht befürchten – er hat in Baienfurt vieles bewegt.
Eine Auswahl der verwirklichten oder in Planung befindlichen Maßnahmen, die mit Binders Namen eng verbunden sind: die Entwicklung der Achtalschule zur Gemeinschaftsschule, der Neubau der zwei Kindergärten St. Josef und Pinocchio, die Weiterentwicklung des früheren Stora-Enso-Geländes zum Gewerbepark, die zwei Baugebiete „Altdorfer Ösch“samt Kreisverkehr und „Wohnpark Dr. Berta Braun“, die Planung des Neubaus des Vereinsheims Achperle, die Neugestaltung des Friedhofs, das Ehrenmal für die Opfer des NS-Regimes und der Radweg Baienfurt-Bergatreute. Baienfurt ist schuldenfrei und verfügt über hohe Rücklagen. Der Baienfurter Bürgermeister gilt zudem als einer der schärfsten Gegner des Kiesabbaus im Altdorfer Wald, der möglicherweise jene Quellen gefährdet, die die Gemeinden Baienfurt und Baindt mit Trinkwasser versorgen.
Offiziell endet Binders Amtszeit am 3. Dezember dieses Jahres. Für eine Zusammenlegung der Bundestagsmit der Bürgermeisterwahl spreche vor allem die Aussicht auf eine hohe Wahlbeteiligung, sagte Andreas Lipp. Man wolle den Baienfurtern außerdem nach der Landtagsund Bundestagswahl keine dritte Wahl zumuten. Gäbe es bei der Bürgermeisterwahl am 26. September keine Entscheidung, fände am 10. Oktober eine Neuwahl statt. Die Stelle des hauptamtlichen Bürgermeisters der 7300-Einwohner-Gemeinde wird öffentlich ausgeschrieben, wobei „der Transparenz wegen“, wie es hieß, der Satz hinzugefügt wird: „Der derzeitige Stelleninhaber bewirbt sich wieder.“
Die Bewerbungsfrist für den ersten Wahlgang endet am 30. August. Coronabedingt will der Gemeinderat erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob und wann eine öffentliche Kandidatenvorstellung stattfindet. Weil am 26. September zuerst die Stimmen der Bundestagswahl ausgezählt werden müssen und sich so die Ermittlung der Ergebnisse der Bürgermeisterwahl verzögern würde, bildet man in Baienfurt wie schon vor acht Jahren wieder für jeden Wahlbezirk zwei völlig separate Wahlvorstände, die gleichzeitig tätig werden. Für den ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl gilt: Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhält.
Der Gemeinderat, der unter Vorsitz des ersten Bürgermeister-Stellvertreters Artur Kopka (CDU) tagte, segnete alle Vorschläge der Verwaltung zur Bürgermeisterwahl einstimmig ab.