Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Durchlässe zum Kleinen See schon bald wieder frei
LINDAU (js) - Es geht voran mit der Sanierung des Eisenbahndamms zum Lindauer Inselbahnhof. Der Projektleiter Matthias Schmidt hat jetzt einen Überblick über die umfassenden Arbeiten gegeben, die voraussichtlich bis Oktober abgeschlossen sein werden.
Bei schönem Wetter strahlt es sich noch leichter, entsprechend zufrieden schaut Matthias Schmidt von der Thierschbrücke auf seine Baustelle an der westlichen Seite des Eisenbahndamms. Seit vergangenem September wird hier gebaut, es ist die wohl erste richtige Sanierung des Bahndamms seit Ende des 19., Beginn des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich hier um die ältere Seite des Damms, der ursprünglich für die Bahnlinie Richtung München und später Friedrichshafen errichtet worden war, gibt Schmidt einen kurzen historischen Überblick über die Entwicklung dieser Verbindung vom Festland auf die Lindauer Insel. Mit der Eisenbahnverbindung nach Bregenz wurde der Damm nach Osten hin mehr als verbreitert. Im Laufe der vielen Jahrzehnte verlangte die Wetterseite des Damms, also die Westseite, nach einer gründlichen Sanierung, im Zuge der Elektrifizierung wurde dies unumgänglich.
Für die Arbeiten musste eine Art Zufahrt entlang des Damms eingerichtet werden, dazu wurden die großen Steinbrocken, die als Wellenbrecher Dienst tun, zur Seite geräumt. Durch die Nagelfluhsteine des Damms wurden in zwei Ebenen Anker in den Damm getrieben, insgesamt 800 Anker mit jeweils einer Länge von zwölf Metern, die entlang der 550 Meter Dammlänge die Belastung durch die Züge auffangen und somit den Damm stabilisieren. Darauf kommt eine Sprühbetonschicht, die mit einer Verschalung zugedeckt wird, auf die wiederum Sprühbeton aufgetragen wird. Die Zufahrt wird zu zwei Dritteln zurückgebaut, die großen Wellenbrechersteine wieder an den Damm gebracht und, falls notwendig, mit neuen aufgefüllt, zählt Schmidt die Arbeitsschritte auf. Auf die Oberkante des Damms kommen Kopfbalken aus Beton als Abschlusskante, ein Geländer sowie die Fundamente für die Oberleitung der beiden Gleise Richtung Friedrichshafen und München, die ab dem Hasenweidweg bereits auf Anschluss wartet. Während einige Arbeiten parallel laufen können, kann die Erneuerung des westlichen Gleises erst starten, wenn der Damm fertiggestellt ist, also voraussichtlich im Mai. „Diese Gleiserneuerung ist leider nicht parallel zu den anderen Arbeiten möglich“, bedauert der Projektleiter. Das habe unter anderem mit der Stabilisierung des Damms zu tun. Daher ist die Fertigstellung auf Oktober geplant. Was aber vorher wieder genutzt werden könnte, wären die beiden Durchlässe zum Kleinen See. „Wir hoffen, dass die bis Ende Juli oder August wieder genutzt werden können“, so Schmidt.