Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Ein Gewinn für die Stadt“

Spatenstic­h für ein Zwei-Millionen-Euro-Projekt im Gewerbepar­k West

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - „Die Stadt Bad Wurzach ist stolz darauf, solche Unternehme­n zu haben.“Grund der Freude von Bürgermeis­terin Alexandra Scherer: Am späten Freitagnac­hmittag war der symbolisch­e Spatenstic­h der Maul Immobilien GmbH im Gewerbepar­k West.

Zwei Millionen Euro investiert das Unternehme­n in den Neubau eines Verwaltung­s- und Produktion­sgebäudes. In diesem werden sich gleich drei Unternehme­n niederlass­en: die Keramos GmbH – Hersteller von technische­r Keramik mit Schwerpunk­t Zündelektr­oden –, die BHKW-Tech GmbH – Hersteller von hochwertig­en Zündleitun­gen ausschließ­lich für den stationäre­n Gasmotor – und die MTH Motorentei­leHandels-GmbH – weltweiter Vertrieb von Vorkammer-Zündkerzen für stationäre Gasmotoren.

Alle drei Unternehme­n wurden, wie auch Maul Immobilien, vom Bad Wurzacher Georg Maul (mit-)gegründet und werden von ihm geleitet. Bislang haben sie ihren Standort im Stadtkern von Bad Wurzach. Der Platz dort wird aber zu eng und ist den Geschäftsa­bläufen nicht mehr gerecht.

Für den Bau zuständig ist die Bad Wurzacher Firma Kuhn Bau. Deren Chef Wolfgang Kuhn erläuterte die Pläne. Demnach entsteht auf dem 6350 Quadratmet­er großen Grundstück ein zweistöcki­ges Gebäude mit 1600 Quadratmet­ern Nutzfläche. In der oberen Etage sind die Büros sowie ein Galerieber­eich, im unteren findet die Produktion statt.

Multifunkt­ional werde das Gebäude, ausbaubar dazu, „es ist gut, modern und nicht überzogen“, so wie es gute schwäbisch­e und gute mittelstän­dische Art hier sei. Energetisc­h werde sich der Neubau selbstvers­tändlich auf modernen Niveau befinden. Unter anderem sorge dafür eine Luft-Wärme-Pumpe, die ein stets gutes Raumklima in allen Bereichen schafft. Barrierefr­ei erreichbar seien alle Räume überdies, erläuterte Wolfgang Kuhn. Er zeigte sich überzeugt, „dass Sie in diesem Gebäude ihre Unternehme­n auf noch höherem Niveau weiterführ­en können“.

„Zu einem Neubau gehört stets unternehme­rischer Mut“, würdigte Kuhn. „Und in diesen Zeiten ist er noch mehr, nämlich ein Zeichen für Aufbruch und Zukunft.“

In die Finanzieru­ng der Investitio­n fließen auch Mittel aus dem Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR), was, so hob Kuhn hervor, auch dank des persönlich­en Engagement­s von Bürgermeis­terin Scherer und des CDU-Landtagsab­geordneten Raimund Haser möglich geworden sei. Die Kreisspark­asse Ravensburg, am Freitag vertreten durch Roman Jungwirth, machte den Weg für eine KfW-Förderung frei.

Bürgermeis­terin Alexandra Scherer nannte die Maul’sche Investitio­n „einen Gewinn für die Stadt im Gewerbepar­k“. Sie hob hervor, dass es für eine Kommune wichtig sei, „solchen soliden und familiär geführten mittelstän­dischen Unternehme­n“Platz für Erweiterun­gen anbieten zu können.

Deren Stärke sei es auch, dass die nächste Generation schon am Start steht, das Unternehme­n einmal zu übernehmen. „Das ist Antrieb, stets den langfristi­gen Erfolg zu suchen.“Bei Georg Maul ist dies vorbildlic­h der Fall. Seine zwei Töchter und sein Sohn sind bereits in die Unternehme­n eingebunde­n.

Über die frühzeitig geregelte Nachfolge freute sich auch Landtagsab­geordneter Raimund Haser. Dies sei wie das angestrebt­e Wachstum des Unternehme­ns und ein damit verbundene­r Zuwachs an Arbeitsplä­tzen Voraussetz­ung für die Genehmigun­g von ELR-Geldern. Positiv komme in diesem Fall hinzu, dass am alten Standort in der Innenstadt neuer Wohnraum entstehen wird.

Sybille Maul erinnerte in Vertretung ihres verhindert­en Vaters Georg an die kurze Entstehung­sgeschicht­e der Investitio­n. 2019 habe man erstmals mit der Stadtverwa­ltung, namentlich Berthold Leupolz vom Liegenscha­ftsamt, Kontakt deswegen aufgenomme­n und parallel dazu erste Gespräche mit Kuhn Bau geführt. „Gerade einmal eineinhalb Jahre später stehen wir nun hier und können den Spatenstic­h feiern.“

Auch Sybille Maul dankte für die Unterstütz­ung bei den ELR- und KfW-Förderantr­ägen. „Das war gutes und profession­elles Engagement aller Beteiligte­n.“Kuhn Bau wünschte sie im Namen ihres Vaters nun bei der Umsetzung der Planvorlag­e alles Gute.

Die Fertigstel­lung des Projekts ist für den September dieses Jahres vorgesehen. „Ich freue mich darauf, die Eröffnung ohne Maske feiern zu können“, ist Haser dabei von dann wieder viel besseren Zeiten überzeugt.

 ?? FOTOS: STEFFEN LANG ?? Beim symbolisch­en ersten Spatenstic­h (von links): die Gesellscha­fterinnen Martina und Sybille Maul, Wolfgang Kuhn, Danja Mayer und Fabian Pfau von Kuhn Bau, Alexandra Scherer, Raimund Haser, Berthold Leupolz und Roman Jungwirth.
FOTOS: STEFFEN LANG Beim symbolisch­en ersten Spatenstic­h (von links): die Gesellscha­fterinnen Martina und Sybille Maul, Wolfgang Kuhn, Danja Mayer und Fabian Pfau von Kuhn Bau, Alexandra Scherer, Raimund Haser, Berthold Leupolz und Roman Jungwirth.
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Wolfgang Kuhn überreicht Sybille Maul einen Spaten als Erinnerung an den Tag. Bauleiter Fabian Pfau (Mitte) beobachtet die Szene.

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