Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bürgerforum plädiert für Wurzacher Straße
Die Suche nach einem Standort für ein neues Feuerwehrhaus geht weiter
LEUTKIRCH - An●welcher Stelle ist ein neues Feuerwehrhaus möglich? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Leutkircher Stadtverwaltung bereits seit vielen Monaten. Eine Entscheidung lässt allerdings weiter auf sich warten: „Aktuell werden mögliche Standortalternativen bewertet“, schreibt Jacqueline Zenker, die im Rathaus für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Das Bürgerforum um ihren Fraktionsvorsitzenden Gottfried Härle hat sich kürzlich derweil für einen Standort an der Wurzacher Straße ausgesprochen.
Klar ist: Das aktuelle Feuerwehrhaus in der Altstadt ist deutlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. „Das Gebäude ist auf dem Stand der 1960er-Jahre“, sagte Kommandant Michael Klotz vor einiger Zeit auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die Mängelliste ist lang: Das zentrale Problem stelle die Größe des Gebäudes dar: „Es ist einfach zu klein“, fasst der Kommandant zusammen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass kein Umkleideraum für die Feuerwehrleute zur Verfügung steht. Zudem passen etwa Einsatzfahrzeuge, die den aktuellen Standards entsprechen, nicht mehr in das Gebäude.
Die Mängel sind den politischen Entscheidungsträgern bekannt. Einig sind sie sich offenbar darin, dass ein neues Gebäude her muss. Offen ist aber weiterhin der Standort. Eine Möglichkeit stellt das bisherige Bauhof-Gelände dar, das sich im Besitz der Stadt befindet. Michael Klotz und viele seiner Feuerwehr-Kollegen könnten sich dieses Areal gut vorstellen „Das hat eine gute Lage und wäre auch von der Größe richtig“, erklärte Klotz.
Auch aus Sicht der Stadtverwaltung sei dieses Gelände geeignet. Es hat allerdings den Nachteil, dass vor dem Feuerwehrhaus erst ein neuer Bauhof gebaut werden muss. Stadtrat Gottfried Härle (Bürgerforum) sieht dieses Vorhaben sowohl aus finanziellen als auch aus zeitlichen Gründen kritisch. Bis ein neuer Bauhof gebaut ist, werde viel Zeit ins Land gehen, sagt Härle im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Zudem würden zwei Neubauten die städtischen Finanzen stark belasten.
In seiner Rede zum aktuellen Haushaltsplan sprach sich der Fraktionsvorsitzende
des Bürgerforums deshalb für einen Standort an der Wurzacher Straße aus. Gemeint ist das Gelände, auf dem bislang unter anderem ein Christbaum-Verkauf über die Bühne geht. Auf SZ-Nachfrage erklärt Härle, dass dieser Standort vor allem mit seiner guten Erreichbarkeit und einem schnellen Zugang zur A 96 punkte. Der Nachteil: Das Gelände gehöre einem Privatbesitzer, der dem Bürgerforum nicht bekannt sei. Bei FeuerwehrKommandant
Michael Klotz löst dieser Vorschlag derweil wenig Begeisterung aus: „Die Stelle ist nicht zentral genug.“Um dieses Gelände im Notfall zu erreichen, müssten die ehrenamtlichen Feuerwehrleute zunächst „durch die ganze Innenstadt mit mehreren Ampelblockaden fahren“. Das würde seiner Einschätzung nach zu Verzögerungen beim Ausrücken führen. „Je näher am Zentrum der Stadt, desto besser“, sagt Klotz in Bezug auf einen neuen Standort des
Feuerwehrhauses. Die Stadtverwaltung äußert sich auf SZ-Nachfrage nicht zum Vorschlag des Bürgerforums. „Es ist zielführend, dass die Verwaltung eine Bewertung aller denkbaren Standorte erstellt, die Bewertung mit den Verantwortlichen unserer Feuerwehr bespricht und das Ergebnis dem Gemeinderat zur Entscheidung vorlegt. Wir möchten bis zur Sommerpause mit dem Thema in den Gemeinderat“, heißt es aus dem Rathaus.