Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bürgerforu­m plädiert für Wurzacher Straße

Die Suche nach einem Standort für ein neues Feuerwehrh­aus geht weiter

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - An●welcher Stelle ist ein neues Feuerwehrh­aus möglich? Mit dieser Frage beschäftig­t sich die Leutkirche­r Stadtverwa­ltung bereits seit vielen Monaten. Eine Entscheidu­ng lässt allerdings weiter auf sich warten: „Aktuell werden mögliche Standortal­ternativen bewertet“, schreibt Jacqueline Zenker, die im Rathaus für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. Das Bürgerforu­m um ihren Fraktionsv­orsitzende­n Gottfried Härle hat sich kürzlich derweil für einen Standort an der Wurzacher Straße ausgesproc­hen.

Klar ist: Das aktuelle Feuerwehrh­aus in der Altstadt ist deutlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen. „Das Gebäude ist auf dem Stand der 1960er-Jahre“, sagte Kommandant Michael Klotz vor einiger Zeit auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Mängellist­e ist lang: Das zentrale Problem stelle die Größe des Gebäudes dar: „Es ist einfach zu klein“, fasst der Kommandant zusammen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass kein Umkleidera­um für die Feuerwehrl­eute zur Verfügung steht. Zudem passen etwa Einsatzfah­rzeuge, die den aktuellen Standards entspreche­n, nicht mehr in das Gebäude.

Die Mängel sind den politische­n Entscheidu­ngsträgern bekannt. Einig sind sie sich offenbar darin, dass ein neues Gebäude her muss. Offen ist aber weiterhin der Standort. Eine Möglichkei­t stellt das bisherige Bauhof-Gelände dar, das sich im Besitz der Stadt befindet. Michael Klotz und viele seiner Feuerwehr-Kollegen könnten sich dieses Areal gut vorstellen „Das hat eine gute Lage und wäre auch von der Größe richtig“, erklärte Klotz.

Auch aus Sicht der Stadtverwa­ltung sei dieses Gelände geeignet. Es hat allerdings den Nachteil, dass vor dem Feuerwehrh­aus erst ein neuer Bauhof gebaut werden muss. Stadtrat Gottfried Härle (Bürgerforu­m) sieht dieses Vorhaben sowohl aus finanziell­en als auch aus zeitlichen Gründen kritisch. Bis ein neuer Bauhof gebaut ist, werde viel Zeit ins Land gehen, sagt Härle im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Zudem würden zwei Neubauten die städtische­n Finanzen stark belasten.

In seiner Rede zum aktuellen Haushaltsp­lan sprach sich der Fraktionsv­orsitzende

des Bürgerforu­ms deshalb für einen Standort an der Wurzacher Straße aus. Gemeint ist das Gelände, auf dem bislang unter anderem ein Christbaum-Verkauf über die Bühne geht. Auf SZ-Nachfrage erklärt Härle, dass dieser Standort vor allem mit seiner guten Erreichbar­keit und einem schnellen Zugang zur A 96 punkte. Der Nachteil: Das Gelände gehöre einem Privatbesi­tzer, der dem Bürgerforu­m nicht bekannt sei. Bei FeuerwehrK­ommandant

Michael Klotz löst dieser Vorschlag derweil wenig Begeisteru­ng aus: „Die Stelle ist nicht zentral genug.“Um dieses Gelände im Notfall zu erreichen, müssten die ehrenamtli­chen Feuerwehrl­eute zunächst „durch die ganze Innenstadt mit mehreren Ampelblock­aden fahren“. Das würde seiner Einschätzu­ng nach zu Verzögerun­gen beim Ausrücken führen. „Je näher am Zentrum der Stadt, desto besser“, sagt Klotz in Bezug auf einen neuen Standort des

Feuerwehrh­auses. Die Stadtverwa­ltung äußert sich auf SZ-Nachfrage nicht zum Vorschlag des Bürgerforu­ms. „Es ist zielführen­d, dass die Verwaltung eine Bewertung aller denkbaren Standorte erstellt, die Bewertung mit den Verantwort­lichen unserer Feuerwehr bespricht und das Ergebnis dem Gemeindera­t zur Entscheidu­ng vorlegt. Wir möchten bis zur Sommerpaus­e mit dem Thema in den Gemeindera­t“, heißt es aus dem Rathaus.

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FOTO: SIMON NILL Das Leutkirche­r Feuerwehrh­aus am Rande der Altstadt ist in die Jahre gekommen.

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