Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Betten und Motorrad für Gesundheitszentrum
Wofür Tukolere Wamu den Spendenanteil von „Helfen bringt Freude“verwendet hat
LEUTKIRCH (sin) - Ein Entbindungsbett, Krankenhausbetten, Matratzen sowie ein Motorrad samt Anhänger für Krankentransporte – diese Dinge sind aus dem Spendenanteil der SZAktion „Helfen bringt Freude“finanziert worden, der dem Verein Tukolere Wamu zur Verfügung gestellt wurde. Die Gegenstände erhält das Gesundheitszentrum Bulangira in Uganda.
„Hilfe zur Selbsthilfe“lautet eines der ausgegebenen Ziele von Tukolere Wamu, der auch zahlreiche Mitglieder aus dem württembergischen Allgäu hat. Eine, die sich leidenschaftlich für die Bedürfnisse der Menschen einsetzt, ist die Leutkircherin Gerlinde Brünz, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.
Sie berichtet, dass das neue Entbindungsbett und die Krankenhausbetten im Gesundheitszentrum sofort zusammengebaut und beschriftet wurden. Ein passendes Motorrad für den bereits vorhandenen Beiwagen für Krankentransporte zu finden, gestaltete sich allerdings als schwierig. Die Projektpartner von Tukolere Wamu fanden aber dafür ein Motorrad samt Anhänger. Dieser sei bereits als Krankentransport mit einer Liege und Infusionsständer ausgestattet.
Eine schwangere Frau aus dem Dorf konnte bereits zur Entbindung zum Zentrum gebracht werden. Sie war so dankbar, dass sie dem Projektpartner von Tukolere Wamu eine Flasche ugandisches Bier zukommen ließ.
Da der Spendenbetrag mit 4900 Euro so überwältigend gewesen sei, konnte Tukolere Wamu zusätzlich zur Gesundheitsstation noch die Busiu Primarschule mit dem Tusome-Projekt unterstützen. Diese Schule liegt im Osten von Uganda, unweit der Stadt Mbale. Derzeit sind dort rund 1300 Schüler registriert. Normalerweise werden sie von insgesamt 27 Lehrern unterrichtet.
Wegen der Corona-Maßnahmen sind aktuell nur die Abschluss- und die Vorabschlussklassen zurück an der Einrichtung. Im Mai folgen laut Brünz weitere Schüler. Die Klassen 1 und 2 kommen erst im Juni wieder zurück.
Die Schule hat sich für das Tusome Programm beworben. Tusome heißt auf Luganda, einer der vielen Sprachen in Uganda, übersetzt „gemeinsam lernen“. Es wurde 2009 von Tukolere Wamu ins Leben gerufen und es beteiligen sich 16 Schulen im Osten Ugandas daran. Ziel ist es, die Schulabbrecherquote zu verringern. Um das Hauptproblem, den Hunger, in den Griff zu bekommen, verpflichten sich die Schulen, Gärten auf dem schuleigenen Gelände anzulegen. Um das Projekt durchführen zu können, erhält die Schule zwei Pflugochsen und einen Pflug sowie die notwendigen Werkzeuge, zum Beispiel Hacken, Schubkarren, Gießkannen und Saatgut. Im Landwirtschaftsunterricht gehen die Schüler und Lehrer in den Garten und bewirtschaften diesen. Nach der Ernte werden in der Schule Maisbrei und Bohnen gekocht und als Mittagessen ausgegeben. Die Ochsen werden von einem Nachbarn der Schule betreut. Als Dank für die Betreuung der Ochsen darf er sein eigenes Land auch pflügen.