Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Sumpf rund um den Regionalplan trockenlegen“
Zum Bericht „2700 Beschwerden gegen Regionalplan“(SZ vom 8. April): Ein Verbandsdirektor Franke, der weiterhin ungestraft in aller Öffentlichkeit behauptet, es gäbe keine offiziellen Kiesexportzahlen, und dies, obwohl seit mehr als zwei Jahren eine offizielle Kiesstudie des Landes Vorarlberg vorliegt mit der die Landesregierungen in BW und Vorarlberg arbeiten. Ein einfaches „Wegwischen“von zusammen (1. und 2. Offenlegung) mehr als 5000 Einwendungen gegen den Kiesabbau im Altdorfer Wald (AW) mit mehr als 13 000 Petitionsunterzeichnern. Dabei entscheidet der Planer eigenmächtig über die Einwendungen gegen seine Planung. Alle Macht geht vom Volke aus wird hier ins Absurdum geführt. Dazu eine angebliche Kiesexportquote von acht bis zehn Prozent, obwohl selbst der Regierungspräsident von bis zu 15 Prozent Exportquote ausgeht.
Unterstützt von einem Bürgermeister Rapp, der den AW nicht als seine Baustelle ansieht, obwohl er dort Trinkwasser für Ravensburg bezieht und stellvertretender Verbandsvorsitzender ist. Dann noch ein christlicher Landtagsabgeordneter aus dem Allgäu, der ohne mit der Wimper zu zucken ein bestehendes Landschaftsschutzgebiet zum Kiesabbau vorschlägt. Dies gepaart mit einem Landrat, welcher bisher nur verzögert, falsch erläutert und sich als nicht sehr kompetent erwiesen hat. All diese Figuren im Kiesstreit rund um den AW haben das gleiche Parteibuch wie die Geschäftsleitung des beantragenden Kiesunternehmens für dieses Abbaugebiet.
Wenn dann noch ein Landratsamt eine detaillierte Vorabbewertung von renommierten Biologen und Planern, welche den AW als schutzwürdig und schutzbedürftig und somit als ideal geeignet für ein Landschaftsschutzgebiet ausweist, einfach dem Kreisrat und der Öffentlichkeit vorenthält, und dieser unglaubliche Vorgang auch noch ein Bürgermeister gegenüber seinen Gemeinderäten macht, dann haben wir die wenig demokratischen und ehrlichen Zutaten für die derzeitige Kommunalpolitik. Wir müssen nicht mit dem Finger auf Brasilien zeigen und den dortigen Waldabbau, sondern zuerst den bestehenden Sumpf rund um den Regionalplan vor Ort erst einmal trockenlegen. Alexander Knor, Bad Wurzach