Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Was in Baden-Württemberg jetzt gilt: Baumärkte müssen schließen, Buchläden dürfen öffnen
Viel ändern wird sich in BadenWürttemberg durch das neue Infektionsschutzgesetz nicht. „Vieles was jetzt in der Notbremse kommt, haben wir in der Verordnung schon festgezurrt“, sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) dazu am Dienstag. Doch an einigen Stellen müssen sich auch die Menschen im Südwesten auf Verschärfungen einstellen. Unter anderem wird mit der Notbremse laut Regierung die Zahl der erlaubten Kontakte eingeschränkt, von derzeit fünf Personen aus zwei Haushalten auf nur noch eine Person aus einem anderen Haushalt. Bei Friseurbesuchen ist künftig generell ein Test vorgeschrieben. Baumärkte sollen wieder schließen, Buchläden dagegen können wieder für den normalen Publikumsverkehr öffnen. Außerdem darf man auch in BadenWürttemberg bis auf wenige Ausnahmen zwischen 21 Uhr und 5 Uhr die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück nicht mehr verlassen, wenn der Wert die 100erMarke erreicht und überschreitet. An Schulen soll Präsenzunterricht nur mit zwei Corona-Tests pro Woche gestattet werden, das ist in
Baden-Württemberg bereits der Fall. Überschreitet in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinanderfolgendenTagen die Sieben-Tage-Inzidenz 200, soll Präsenzunterricht untersagt werden.
Die Notbremse wird in Baden-Württemberg für die meisten Städte und Landkreise gelten, denn das CoronaInfektionsgeschehen hat zuletzt weiter angezogen. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Landesgesundheitsamt am Montag bei 143,7 Fällen. Die Schwelle der 100er-Inzidenz überschreiten 39 der 44 Stadt- und Landkreise. Weit über 200 liegen die Werte im Stadtkreis Heilbronn und dem Landkreis Schwäbisch Hall.
Der Südwesten werde die BundesNotbremse mit schärferen Regeln im Kampf gegen die Pandemie wie vorgeschrieben übernehmen, versprach Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. „Die müssen und werden wir umsetzen. Und zwar eins zu eins.“Die Entscheidung des Bundes sei richtig. „Wir sind in der Pandemie und jetzt wird es so gemacht.“(thg/dpa)