Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bad-Eröffnung bleibt für Juli im Visier
Materialnachschub für die Baustelle am Grünen Hügel bereitet derzeit aber Kopfzerbrechen
BAD WURZACH - Die Corona-Pandemie beeinträchtigt auch die Baustelle Hallenbad in Bad Wurzach. Am Termin der Fertigstellung hat sich aber nach Aussage aus dem Rathaus nichts Wesentliches geändert.
Sichtbarstes Zeichen dafür, dass es vorangeht, sind für den Passanten am Grünen Hügel derzeit die schweren Baugeräte, die die Außenanlagen in Angriff nehmen. Das wechselhafte Wetter mit Schnee und Regen spielt den Arbeitern natürlich nicht wirklich in die Karten, und so geht es etwas langsamer als erhofft voran. Noch türmen sich mächtige Erdhügel auf dem Gelände.
Im Inneren geht es aber voran, auch wenn dort mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen ist. Der Einsatz von Monteuren aus Tschechien gestalte sich wegen der corona-bedingten Einreisebeschränkungen schwierig, berichtet Stadtbaumeister Matthäus Rude auf Anfrage. Und auch der Materialnachschub bereitet Kopfzerbrechen. „So wie es auf dem Holzmarkt derzeit zu Engpässen kommt, sieht es auch in anderen Branchen aus“, sagt Rude. „Die Lieferketten sind zum Teil wegen Corona abgebrochen.“Den Stadtbaumeister bringt das alles aber nicht wirklich aus der Ruhe: „Das ist normales Geschäft“, sagt er mit Erfahrung zahlloser Baustellen im Rücken. Weiterhin rechne man Ende Mai mit der Fertigstellung. Danach soll es einen mehrwöchigen Probebetrieb geben. Eine Eröffnung könnte im Juli stattfinden.
Ursprünglich sollte das Bad zum Jahreswechsel 2020/2021 fertig sein und im Frühjahr eröffnet werden. Die mehrmonatige Bauverzögerung hätte normalerweise wohl für einigen Unmut gesorgt.
Angesichts der derzeitigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Pandemie kommt der Verzug der Stadt freilich eher zupass. Wäre das Bad fristgerecht fertiggeworden, wären der Stadt Betriebskosten entstanden, obwohl sie es nicht hätte öffnen können, also auch keinerlei Einnahmen gehabt hätte. Bis zu den kommenden
Sommermonaten kann sich die Lage schon wesentlicher günstiger darstellen.
Die Termine im Einzelnen seien derzeit noch „in der Abstimmung“, mag sich Rude im Moment aber auf konkrete Daten nicht festlegen lassen. Er verweist auf die Gemeinderatssitzung am 26. April. In dieser werde Bürgermeisterin Alexandra Scherer voraussichtlich über den aktuellen Stand am Grünen Hügel detailliert berichten.
Dabei wird Scherer sicherlich auch auf die Kosten zu sprechen kommen. Mitte Januar hatte Architekt Wolfgang Gollwitzer dem Ratsausschuss für Technik und Umwelt berichtet, dass es bei den Kosten „deutlich besser“als beim Zeitplan aussehe. „Eine Kostenüberschreitung sehen wir derzeit nicht“, sagte er damals. Viele Firmen hätten bereits abgerechnet, so dass ein Großteil der Ausgaben schon sicher sei. Am Ende werde man „vielleicht um ein oder zwei Prozent“über Plan liegen. Das Budget liegt bei rund 7,8 Millionen Euro, ein Prozent sind also etwa 78 000 Euro.