Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Wende zu einer genügsamen Lebensweise“
Zu den Artikeln „Ausbeutungsstrukturen sind tief verwurzelt in der Geschichte“und „Wir mit unserem Wohlstand sind das Problem“(SZ vom 10. April):
Ich bedanke mich bei Autoren, Befragten und Referenten für diesen Einblick in nicht alltägliche Grundsatzfragen zur menschlichen Existenz und zu unseren Zukunftsaussichten. Beide Artikel enden mit einem „Vielleicht“. Das möchte ich verstärken: Sicher reicht das eine oder andere nicht. Die angesprochene Ungleichheit des materiellen Besitzes und damit auch Ressourcenund Energieverbrauchs ist zu extrem. Es braucht eine Wende nicht nur des Bevölkerungswachstums gerade in den armen Ländern, auch vom Wirtschaftswachstum weg zu einer suffizienten, das heißt genügsamen Lebensweise in den reichen, industrialisierten Staaten.
Amerika und Australien sind pro Person viel größere Umweltsünder als China – und vor allem Afrika, wo im zweiten Artikel Problemstaaten benannt werden. Diese haben noch viel stärkeren Nachholbedarf. China ist eine der produktivsten Wirtschaften und stark exportorientiert bei niedrigem Lohnniveau. Das nutzt uns, aber es schadet der Umwelt.
Bei allen guten Vorschlägen bleibt nur die Ergänzung: Wir westlichen, demokratischen Staaten nehmen die schon 1972 von Indira Gandhi berechtigterweise ausgesprochene Kritik endlich ernst und senken unser Wirtschaftswachstum, das in allen Jahren wesentlich zur „Übernutzung“mit beigetragen hat . Senken heißt ein konsequentes Minus. Wir Deutschen haben mit unserem Exportüberschuss den größten Freiraum. Machen wir was draus.
Zu diesen Themen bin ich jeden Donnerstag, Freitag und Sonntag um 12 Uhr am Ölberg in Isny, an dem die Gestaltung der Gedenkfeier zum Volkstrauertag schon mehrfach von Herrn Schlichters Zwölftklässlern bereichert wurde. Mein Motto: Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Ich bin offen für Gebet und offenes, suchendes Gespräch mit jedem, der kommt.
Maierhöfen