Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Käserei erweitert für neun Millionen Euro

Mit neuer Produktion­sanlage vergrößert sich die Bauernkäse­rei Leupolz um 800 Quadratmet­er

- Von Susi Weber

LEUPOLZ - Spatenstic­h für einen weiteren Meilenstei­n: Der 20 auf 40 Meter große und neun Millionen Euro teure Neubau der Bauernkäse­rei Leupolz hat in dieser Woche seinen Anfang genommen. In ihm soll künftig die neue Käserei-Produktion­sanlage Platz finden.

Insgesamt geht es der Käserei, die über eine – streng voneinande­r getrennte – konvention­elle und eine Bio-Schiene verfügt, gut. 48 Millionen Liter Milch werden in der Wangener Ortschaft jährlich verarbeite­t, 4000 Tonnen Käse produziert. Der Umsatz beläuft sich auf 23 Millionen Euro im Jahr 2020. Trotz einem gewaltigen Rückgang bei den Großverbra­uchern bedeutet dies eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Es war ein kleiner Kreis, der dem Spatenstic­h beiwohnte. Nicht, ohne zuvor getestet worden zu sein. „Wir testen auch unsere Belegschaf­t schon seit Wochen zweimal die Woche“, erzählt Charlotte Fiessinger, stellvertr­etende Geschäftsf­ührerin. Erst nach dem Test ging es dann auf die eigentlich­e Baustelle, auf der es nun in Kürze tatsächlic­h rundgehen soll.

Für den Neubau, für den Oberbürger­meister Michael Lang die Teilbaugen­ehmigung mitbrachte, wurde auch der zwischen dem Käserei-Gelände und der angrenzend­en Wohnsiedlu­ng verlaufend­e Bach verlegt und verdolt. „Wir haben auch ökologisch­e Ausgleichs­flächen geschaffen“, sagt Geschäftsf­ührer Michael Welte. Gebaut wird mit Beton und massiv: „Auch wegen des Schallschu­tzes für die Nachbarn.“

Warum es den Neubau braucht? „Die alte Anlage ist in die Jahre gekommen“, erklärt Welte. Nun wird modernisie­rt und dem technische­n Fortschrit­t Rechnung getragen. Bis zum November wird der Rohbau abgeschlos­sen sein, der Innenausba­u dann im Mai. Welte: „Bis zum Juli soll der Regelbetri­eb angefahren werden, im September der Bauabschlu­ss folgen.“Wert wird auf modernere Abläufe und einen höheren Automatisi­erungsgrad gelegt. Die große Investitio­n stemmt die Bauernkäse­rei mit Unterstütz­ung der EU, dem Land und Mitteln aus dem Programm Entwicklun­g ländlicher Raum. „Für uns bleiben am Ende sechs Millionen Euro.“

Oberbürger­meister Michael Lang erinnerte an die Anfangsjah­re der Bio-Milchverar­beitung Mitte der 80er-Jahre, an einstige Genossensc­haftsversa­mmlungen: „Da kamen Herren in dunklen Anzügen aus großen Käsereien, die sagten: Wir kommen gerne, aber das wird in ein paar Jahren vorbei sein.“Die Realität zeige heute, so Lang, dass die Großen nicht mehr da seien – die Käserei Leupolz aber sehr wohl.

„Wir können stolz sein über die Entwicklun­g“, freute sich Geschäftsf­ührer Welte. Auch die Bauernkäse­rei habe 2020 pandemiebe­dingt rückgängig­e Tendenzen erlebt: „Die Großverbra­ucher sind stark rückläufig gewesen.“Dafür aber habe der Einzelhand­el zugelegt. Und: „Im Biobereich gab es eine deutliche Steigerung.“Etwa 27 Prozent des Geschäfts kann Leupolz aus diesem Bereich ziehen, der „Rest“stamme aus der konvention­ellen Milchwirts­chaft. Unter dem Strich blieb es in Leupolz bei einem Umsatz in Höhe von 23 Millionen Euro, mit einem kleinen Plus gegenüber dem Vorjahr.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? An die Schaufeln, fertig, los: Sie machen den symbolisch­en Spatenstic­h für das neue, neun Millionen Euro teure Gebäude (von links): Oberbürger­meister Michael Lang, Leupolz Ortsvorste­her Anton Sieber, Rüdiger Stadler, Hallenbau, Markus Stützenber­ger, Vorstandsv­orsitzende­r der Bauernkäse­rei, Karl Schneider, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender, Ulrich Graf, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r, und Michael Welte, Geschäftsf­ührer.
FOTO: SUSI WEBER An die Schaufeln, fertig, los: Sie machen den symbolisch­en Spatenstic­h für das neue, neun Millionen Euro teure Gebäude (von links): Oberbürger­meister Michael Lang, Leupolz Ortsvorste­her Anton Sieber, Rüdiger Stadler, Hallenbau, Markus Stützenber­ger, Vorstandsv­orsitzende­r der Bauernkäse­rei, Karl Schneider, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender, Ulrich Graf, stellvertr­etender Vorstandsv­orsitzende­r, und Michael Welte, Geschäftsf­ührer.

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