Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bagger vernichtet ein Jahrtausend nach dem anderen
Zum Artikel „Oberschwaben soll ein Schutzgebiet werden“(21. April): „Oberschwaben soll ein Schutzgebiet“werden, lautete die Überschrift bei der SZ. Hört sich erst mal gut an, was die „alten“/neuen Landtagsabgeordneten Krebs und Lucha da vorhaben. Auch der „alte“/neue Koalitionspartner in der Landesregierung, regional vertreten hier durch Herrn Haser, steht dahinter. Er will sogar das Thema Moor in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellen. Auch gut, allein mir fehlt der Glaube.
So haben doch gerade erst insbesondere die Mitglieder der CDU im Regionalverband Bodensee-Oberschwaben beim vorgesehenen Auslaufen der Genehmigung zum Moorabbau im Reichernmoos bei Vogt ab 2030 ihr Veto eingelegt. Es sollte in Zeiten von Klimaerwärmung und Artensterben für alle und gerade für die Landesregierung unter „grüner“Führung eigentliche Pflichtaufgabe sein, die weitere Ausbeutung von Moorgebieten in absehbarer Zeit einzustellen. Da sehe ich die neue Landesregierung in der Pflicht, sofort Vorkehrungen zu treffen, in geeignete Recyclingverfahren
der im Ried abgelagerten Moortaschen einzusteigen. Es sind jetzt noch zehn Jahre Vorlaufzeit, um die Möglichkeiten der Wiederaufbereitung zu prüfen. Ich denke, dies sollte unverzüglich in Angriff genommen werden, da bei schnellem Erfolg umso früher der Abbau im Reichermoos beendet werden könnte. An der Straße zum Reichermoos steht eine Blechtafel, welche die Wichtigkeit der Moore für Klima und Umwelt dokumentiert. Der Aufbau von einem Meter Hochmoor braucht 1000 Jahre. 100 Meter hinter der Tafel steht der Bagger und vernichtet weiter ein Jahrtausend nach dem anderen.
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