Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Halbierte Gewerbeste­uereinnahm­en

Isnys Kämmerer legt Quartalsbe­richt vor: „2020 war finanziell gutes Jahr“

- Von Tobias Schumacher

ISNY - Ohne weitere Rückfragen haben die Gemeinderä­te am Montag im Kurhaus den Bericht von Kämmerer Werner Sing zur finanziell­en Lage der Stadt Isny im ersten Quartal 2021 zur Kenntnis genommen. Beherrsche­ndes Thema, auch über diesen Tagesordnu­ngspunkt hinaus, war in der Sitzung einmal mehr die CoronaPand­emie, die mit rund 120 000 Euro überplanmä­ßig in den ersten drei Monaten des Jahres zu Buche geschlagen hat. Bislang 74 000 Euro kamen als Erstattung dieser Kosten vom Land, ansonsten liegen Sings Vorhersage­n im Plan – wenn auch im Volumen deutlich unter 2020.

Werner Sing, Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r und Hauptamtsl­eiter Frank Reubold erklärten die unvorherge­sehenen Ausgaben vor allem mit der Beschaffun­g von Corona-Schnelltes­ts und den aktuell angelaufen­en Impftermin­en. Für deren Organisati­on lobten alle drei an vorderster Stelle Karina Rast, die sich im Vorzimmer des Bürgermeis­ters der Telefonate und Rückfragen kaum erwehren könne und zugleich medizinisc­hes Fachperson­al und ehrenamtli­che Helfer koordinier­e.

„Wir haben drei bis vier Leute im Rathaus an der Hotline, die mitunter auch harsche Anfragen abwehren müssen“, erklärte Magenreute­r. Dabei gehe es um die Einladung zu

Impftermin­en oder deren Verschiebu­ng ebenso wie um die allgemeine Priorisier­ung oder bislang noch nicht erfolgte Berücksich­tigungen. „Es ist ein riesiger Aufwand – aber der ist es wert, weil wir, je mehr Geimpfte wir haben, auch wieder Perspektiv­en eröffnen können“, sagte der Bürgermeis­ter. Er wolle deshalb ein „ganz großes Dankeschön an alle, die sich in der Stadt engagieren, auch an die Hausärzte“, ausspreche­n.

Was die allgemeine Finanzsitu­ation angehe, müsse Isny beträchtli­che Steuerausf­älle verkraften. Das Ausmaß könne aber erst mit der nächsten Steuerschä­tzung des Landes Mitte Mai abgesehen werden, erklärte Magenreute­r. Sing nannte den Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer, wo er aktuell mit 7,079 Millionen Euro kalkuliert, und den Anteil an der Umsatzsteu­er (1,581 Millionen), der sich erhöhen könnte abhängig von der Frage: „Wann kann die Wirtschaft wieder durchstart­en?“Bei der Gewerbeste­uer plant Sing mit einem Rückgang von 14,1 Millionen Euro 2020 auf voraussich­tlich rund sieben Millionen Euro in diesem Jahr.

„Sinnvoll“nannte der Kämmerer die 35 000 Euro, die der Gemeindera­t unlängst für das „Hilfsprogr­amm Innenstadt“genehmigt hatte, das Einzelhand­el und Gastronomi­e unterstütz­en soll, aktuell beispielsw­eise mit der Ausgabe neuer Isny-Güldiner. „Erfreulich“seien auch 88 000 Euro, die der Wasser- und Abwasserve­rband Untere Argen (WAV) aus Mehreinnah­men ans Stadtsäcke­l erstatte, „aber da kommt noch einiges auf uns zu“, blickte Sing zugleich auf anstehende Investitio­nen des WAV voraus.

Allgemein könne trotz Corona das Fazit gezogen werden, dass „2020 ein finanziell gutes Jahr“gewesen sei, sagte Sing, „weil wir von Bund und Land Erstattung­en bekommen haben“. Positiv stimme ihn zudem, dass der Finanzrahm­en beim Neubau des Schulzentr­ums bislang gehalten werde.

Diana Hanser, zuständige Projektlei­terin im Bauamt, bekräftigt­e noch einmal „die Prognose von 34 Millionen Euro für den Erweiterun­gsneubau“. Sie gab in der Sitzung am Montag bekannt, dass Bürgermeis­ter Magenreute­r wegen einer ablaufende­n „Bindefrist“den Auftrag für Innentüren in Höhe von knapp 300 000 Euro vorab unterzeich­net habe.

Dagegen sei „die Prüfung noch nicht abgeschlos­sen“für die eigentlich ebenfalls dem Gemeindera­t vorgelegte Vergabe der Landschaft­sbauarbeit­en. Die seien „EU-weit ausgeschri­eben“und erstreckte­n sich über eine Fläche dreimal so groß wie der Isnyer Marktplatz. Auch bei diesem Tagesordnu­ngspunkt gab es aus dem Gremium keine Gegenstimm­en.

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