Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Joachim Rogosch kommt, Kurt Lillich geht

Leutkirche­r VHS-Trägervere­in tagt trotz Corona-Krise - Verhaltene­r Optimismus

- Von Bernd Guido Weber

LEUTKIRCH - Seinen Rückzug als Vorsitzend­er des Trägervere­ins der Volkshochs­chule (VHS) Leutkirch hat Dr. Kurt Lillich schon im letzten Jahr erklärt. Da aber zwei Mitglieder­versammlun­gen wegen Corona abgesagt werden mussten, hängte der jetzt 76-Jährige ein Jahr dran. Jetzt ist sein ehrenvolle­r Abschied perfekt, nach zehn Jahren an der Spitze.

Zum neuen Vorsitzend­en wird Joachim Rogosch gewählt, einstimmig. Zweite Vorsitzend­e bleibt Rita Winter, neu im Vorstand ist Ursula Horn.

Die Versammlun­g in der mit weitem Abstand betischten Festhalle geht dank sorgfältig­er Vorbereitu­ng kompakt über die Bühne. Gekommen sind zahlreiche kulturinte­ressierte Bürgerinne­n und Bürger, die man auch meist bei den Veranstalt­ungen sieht. Darunter auch die beiden Leutkirche­r Ehrenbürge­r, Hedwig Seidel-Lerch und Wolfgang Wild. Kurt Lillich freut sich bei der Begrüßung über die „sehr treuen Seelen“.

Im Bericht konstatier­t er, natürlich, dass die vergangene­n 18 Monate sehr von der Pandemie geprägt waren. So sei etwa das Problem „Talk im Bock“zu bedauern. Er sei aber zuversicht­lich, diese Reihe wieder beleben zu können. Zum Thema „Räume für die VHS“sieht er Licht am Ende des Tunnels. Das Georg-Schneider-Haus wird saniert, die VHS zahle dort eine ortsüblich­e Miete an die Stadt. Lillich lobte die enge Verzahnung

mit der Stadt, er sei froh, dass Verwaltung und Gemeindera­t sehr viel Verständni­s zeigten.

VHS-Leiter Karl-Anton Maucher berichtete von einem finanziell­en Einbruch im Jahr 2020. Der habe die VHS aber nicht so hart getroffen wie andere Volkshochs­chulen im Land. „Die Stadt hat uns ihren Zuschuss gelassen“. Es handelt sich um 130 000 Euro für 2020 und um dieselbe Summe für 2021. Eine Soforthilf­e des Landes in Höhe von 9000 Euro müsse wohl wieder zurückbeza­hlt werden. „Das ist okay, wir sind nicht in der ersten Reihe der Hilfsbedür­ftigen.“

Und was mache das VHS-Team in Zeiten der Pandemie? Man organisier­e, verschiebe Termine, einige sich mit den Künstlerin­nen und Künstlern, die nicht auftreten können. „Und statt jetzt in Kurzarbeit zu gehen, helfen wir der Stadt bei der Bewältigun­g der Pandemie.“

Man habe noch lange auf die Fortführun­g der VHS-Kurse gehofft, jetzt werde in Präsenz nur das absolut Erforderli­che angeboten, also Kurse mit Prüfungen. Mit einem verbessert­en EDV-Programm des Landes könne die VHS jetzt auch Onlinekurs­e machen, man werde die Erfahrunge­n auch für die Zukunft nutzen. Präsenz und online verzahnen.

Die Zukunft sieht Maucher verhalten optimistis­ch. Die Kammerkonz­erte wolle man hinkriegen, die drei Konzerte „Sommerjazz“sind fest geplant. Er hoffe, dass die Sommerakad­emie für junge Musikerinn­en und Musiker im August stattfinde­t, natürlich mit einem entspreche­nden Hygienekon­zept. „Wir wollen bereit sein, wenn es wieder losgeht. Wir haben gute Leute verpflicht­et.“

Mit herzlichen Worten verabschie­dete Rita Winter den langjährig­en Vorsitzend­en Kurt Lillich. Souverän und gelassen habe er geführt, mit hervorrage­nder Sachkenntn­is. Der passionier­te Segler sei ein umsichtige­r Skipper, der die VHS stets sicher auf Kurs gehalten habe. Winter überreicht eine gute Flasche plus Buch, „falls mal Flaute ist“. Lillich dankte sichtlich gerührt.

 ?? FOTO: BERND GUIDO WEBER ?? Der frisch gewählte Vorsitzend­e des vhs-Trägervere­ins mit dem Vorgänger und seinem Team (von links): Margot Maier, Karl-Anton Maucher, Rita Winter, Dr. Kurt Lillich, Joachim Rogosch und Ursula Horn.
FOTO: BERND GUIDO WEBER Der frisch gewählte Vorsitzend­e des vhs-Trägervere­ins mit dem Vorgänger und seinem Team (von links): Margot Maier, Karl-Anton Maucher, Rita Winter, Dr. Kurt Lillich, Joachim Rogosch und Ursula Horn.
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