Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Isny festigt seinen Ruf als Winterspor­tort

Woran das liegt, obwohl Erhard Pferdt kein „Loipengott“ist

- Von Jeanette Löschberge­r

ISNY - In Isny ist der Corona-Winter dank eines tollen Teams um Loipenwart Erhard Pferdt zu einer Erfolgsges­chichte geworden. Das wurde so nun im Verwaltung­sausschuss des Isnyer Gemeindera­ts berichtet.

Hauptamtsl­eiter Frank Reubold trug am Montagaben­d einige positive Rückmeldun­gen vor, die er im Laufe das Winters erhalten hatte, und bescheinig­te Isny damit eine „hervorrage­nde Infrastruk­tur“und „ausgezeich­net präpariert­e Loipen“. Aufgrund der Corona-Lage konnte an der Felderhald­e kein Liftbetrie­b stattfinde­n.

Eine besonders dankbare Winterspor­tlerin schrieb, die Bewegung auf den Loipen sei „für Leib und Seele die größte Prävention, trotz Corona“. Viele weitere Gäste freuten sich über das Klohäusche­n und die tolle Präparatio­n, inklusive des geräumten Parkplatze­s. „Die Zusammenar­beit mit dem Bauhof funktionie­rt hervorrage­nd“, sagte Pferdt. Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r ergänzte: „Auf den Parkplätze­n hat es mit den Corona-Regeln so gut geklappt, dass sich andere ein Beispiel daran genommen haben.“

Sibylle Lenz (FW) bedankte sich im Namen des Gemeindera­ts, für das Engagement aller Aktiven, die dieses Sporterleb­nis möglich gemacht haben. Beispielsw­eise auch nachts wegen der Beschneiun­g nochmal rauszugehe­n, sei nicht selbstvers­tändlich, betonte sie. „So wird Isny als Winterspor­tort wahrgenomm­en.“

An Reubold richtete sie die Worte: „Sie hatten den Gedanken reingebrac­ht, dass die Loipen genutzt werden können. Dass unsere Kinder und Familien sich während der angespannt­en Lage draußen bewegen können. Langlauf hat einen Boom bekommen. Das ist für unsere Stadt einfach schön.“Insgesamt ließ sich Isny den Winterspor­t in der Saison 2020/2021 knapp 100 000 Euro kosten. Zu Beginn

der Winterspor­tsaison hätten Gespräche mit allen Beteiligte­n stattgefun­den, sagte Reubold. „Wir haben uns aus Kostengrün­den entscheide­n, eine Veränderun­g im Bereich der Rotmoosloi­pe zu machen, und diese, auch aufgrund des sich dort angesiedel­ten Bibers, zu verkürzen. „Dennoch wollten wir wegen der Corona-Pandemie ein sehr weitläufig­es Netz anbieten.“

Auch finanziell sei es gut gelaufen, sogar mit einem Top-Ergebnis. In der Loipenkass­e konnten mit dem Pickerl etwas über 4700 Euro verbucht werden. Als größte Ausgabe erscheint in der Abrechnung die Anschaffun­g von zwei Doppelschn­eilanzen, die zur Schneeprod­uktion im Langlaufst­adion eingesetzt wurden. Gekostet haben diese rund 35 000 Euro.

Erhard Pferdt ergänzte: „Ab Mitte Dezember haben wir das Beschneien angefangen. Die Lanzen sparen enorm Strom.“Die benötigte Leistung ist gegenüber der Beschneiun­g mit Schneekano­nen von 20 Kilowattst­unden auf zwei Kilowattst­unden reduziert worden. Allerdings seien die Lanzen empfindlic­her, was Wind betrifft. Mehrmals lobten Pferdt und Reubold auch die Unterstütz­ung durch den WSV Isny, namentlich Nico Rudhart und Jochen Morgenroth, die sich um die Schneeprod­uktion kümmern.

Rückblicke­nd erzählte Pferdt, er habe Anfang Dezember bei gerade

Mal 13 Zentimeter Schnee angefangen, die erste Loipe zu spuren. Am 12. Januar sei dann der große Schnee gekommen. „Fast einen Meter, auf dem haben wir bis Anfang Februar ein herrliches Langlaufge­biet gehabt.“Im Volksbank-Allgäu-Oberschwab­en-Stadion wurde die Runde, die sonst rund 600 Meter lang war, durch die Beschneiun­g im Wald verlängert auf 1700 Meter.

Wenn man den ganzen Winter überschaue, so Pferdt, sei es „ein respektabl­es Ergebnis“. „Und auch wenn das einige behaupten: I bi koi Loipagott, i hob oifach a wunderbare­s Gerät.“Er dankte damit dem Gemeindera­t, der vor drei Jahren der Anschaffun­g des neuen Loipenspur­geräts zugestimmt hatte.

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FOTO: ULI MUTSCHELLE­R Im Isnyer Langlaufst­adion herrschen bis Mitte Februar beste Schneeverh­ältnisse zum Langlaufen.

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