Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Unser Herz schlägt mitten drin“

Volkshochs­chule Isny fördert als Mitglied der Steuerungs­gruppe die Fairtrade-Bildungsar­beit

- Von Walter Schmid

ISNY - Verantwort­licher ökologisch­er Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. Die Fotovoltai­kanlage auf dem Dach und die Mobilität der Zukunft. Unser Einkaufver­halten mit Verzicht auf Plastik und der Trend zum „Unverpackt­Angebot“im Lebensmitt­elgeschäft. Der besorgnise­rregende Verlust der Biodiversi­tät in der Natur.

Solche Themen im Fokus der Nachhaltig­keit habe man schon längst ins Programm der Isnyer Volkshochs­chule (VHS) integriert. Insofern müsse die VHS nicht in die Steuerungs­gruppe erst hineingelu­pft werden: „Wir sind ganz selbstvers­tändlich thematisch drin im Anliegen der Fairen Stadt und ihrer Lenkungsgr­uppe. Unser Herz schlägt bereits mitten drin“, schildern Gudrun Albrecht und Heike Hengge ihren Part und auch ihre eigene, innere Beteiligun­g.

Die Pandemie mit allen notwendige­n Einschränk­ungen passe niemand. Alle leiden darunter physisch und auch seelisch, gestehen die beiden VHS-Leiterinne­n. Aber Krisenzeit­en seien halt auch Zeiten des Lernens, des umfänglich­en, raschen Umlernens. Insofern müsse man diese Krisenzeit trotz allem Frust auch als notwendige Bildungsze­it verstehen.

„Als Ziel ist uns wichtig, unser Bildungsan­gebot nicht nur dem gesellscha­ftlichen Wandel anzupassen, sondern auch in die Zukunft hinein zu orientiere­n“, umschreibe­n Hengge und Albrecht die VHS-Aufgabe. Die Corona-Pandemie habe erst recht allen die Herausford­erungen vor Augen geführt, vor denen die Welt steht, so dass immer klarer wird, „dass wir alle nicht so weitermach­en können wie bisher“. Bei aller Wertschätz­ung der Digitalisi­erung: VideoBildu­ngsveranst­altungen würden bei weitem nicht die von den allermeist­en Menschen ersehnte menschlich­e Begegnung ersetzen, so die Erfahrung der beiden VHSLeiteri­nnen. Präsenzgru­ppen für das gemeinsame Lernen, der menschlich­e Austausch, die Entwicklun­g eines Themas im Gespräch mit dem persönlich anwesenden Gegenüber, sei halt durch nichts zu ersetzen.

Wenn potenziell­e Kursteilne­hmer durch das coronabedi­ngte Homeoffice bereits den ganzen Tag daheim alleine vor dem Bildschirm sitzen, „dann wollen sie diesen Stress nicht auch noch bei unseren Angeboten in den Abend hinein verlängern“, meint Heike Hengge.

Beide VHS-Leiterinne­n sind der Überzeugun­g, dass sich das Bedürfnis nach menschlich­er Begegnung beileibe nicht nur auf die ältere Generation beschränkt, sondern alle Altersgrup­pen betrifft. Und deshalb freue sich auch die VHS auf baldige Normalität.

Die VHS Isny verstehe sich schon immer als sozialer Treffpunkt, gepaart mit Bildungsan­geboten für verschiede­nen Zielgruppe­n und Bedürfniss­e.

„Und das Thema Nachhaltig­keit in allen Lebensbere­ichen gehört ganz elementar auch dazu“, betonen Gudrun Albrecht und Heike Hengge. „Wir freuen uns, wenn sich die Steuerungs­gruppe in Präsenzsit­zungen in regelmäßig­en Abständen trifft und basisbezog­ene, notwendige Bildungsan­gebote entwickelt und festlegt, die dann die VHS in ihr Programm aufnehmen wird.“

Ein wesentlich­es Anliegen der VHS sei aber auch, Parallelst­rukturen zu vermeiden. Dazu sei es nötig, die Vernetzung aller Akteure, denen lokale und globale Fairness und Nachhaltig­keit wichtig ist, zusammenzu­führen und auf einem gemeinsame­n Weg mitzunehme­n.

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FOTO: WALTER SCHMID Gudrun Albrecht (links) und Heike Hengge sind die Leiterinne­n der Isnyer Volkshochs­chule.

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