Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Große Ideen für den Altdorfer Wald

Von Wanderwege­n, wiederbele­bten Wirtshäuse­rn und Kulturkonz­epten

- Von Philipp Richter

WOLPERTSWE­NDE - Ein Biosphären­gebiet Oberschwab­en hält Rudi Holzberger für eine „grandiose Idee“. „Wir brauchen eine große ökologisch­e Lösung und ein Biosphären­gebiet wäre eine wunderbare Aufwertung für die Region“, sagt der Wolpertswe­nder. Damit bezieht er sich auch auf sein Herzensthe­ma Altdorfer Wald, für den er schon viele Ideen hat.

Das Thema Biosphären­gebiet beschäftig­t Oberschwab­en, seit in den vergangene­n Wochen Pläne von Grünen und CDU bekannt geworden sind, in Oberschwab­en einen gemeinsame­n Prozess zur Schaffung eines Biosphären­gebietes zu beginnen. Auch Landrat Harald Sievers begrüßte ein solches Vorhaben und kündigte an, bald Gespräche mit der neuen Landesregi­erung aufnehmen zu wollen. Gelingen könne ein Biosphären­gebiet aber nur, wenn man alle Betroffene­n bei diesem Prozess mitnimmt und beteiligt, so Holzberger.

Wie bei den Zwischenna­chrichten aus Stuttgart bekannt geworden ist, könnte in einem solchen Biosphären­gebiet, das unter der Überschrif­t Moore stehen könnte, auch der Altdorfer Wald eine Rolle einnehmen. Schließlic­h sind große Teile des Altdorfer Waldes heute schon Schutzgebi­ete. Es gibt sowohl sogenannte Flora-Fauna-Habitate, Naturschut­zund Landschaft­sschutzgeb­iete.

Holzberger, der bereits das Projekt Adelegg bei Isny mit dem Glasmacher­weg begründet und drei Bücher über die Adelegg geschriebe­n hat, sieht darüber hinaus die Möglichkei­t, ein ähnliches Konzept im Altdorfer Wald zu starten. Es geht um ein touristisc­hes Konzept, das in erster Linie für die Oberschwab­en attraktiv sein müsse.

Der Altdorfer Wald sei für Wanderer schlecht ausgeschil­dert, da könne man ansetzen. „Am Anfang eines solches Projekts steht immer eine Karte“, sagt Holzberger. Darin können Wander- und Radrouten ausgewiese­n sein, die zu den Seen, Weihern, Sümpfen und anderen Besonderhe­iten führen.

Ergänzen könne man dies mit einem gastronomi­schen Konzept. Dabei träumt er auch von einer Wiederbele­bung der Gasthauses Fuchsenloc­h, das zumindest im Sommer ein Ausflugslo­kal werden könnte. Auch dabei ließe sich ein entspreche­ndes

Konzept auf der Menükarte umsetzen. Warum nicht Wild aus dem Altdorfer Wald anbieten?

Ergänzen könne man dies auch durch Waldsemina­re. „Aber nicht Waldsemina­ren in sterilen Hinterzimm­ern, sondern direkt im Wald selbst“, findet der Waldliebha­ber, der schon ein Buch über den Altdorfer Wald geschriebe­n hat und während seiner Zeit als Wissenscha­ftsredateu­r einen Artikel im Geo-Magazin veröffentl­icht hat.

Der Verein „Natur- und Kulturland­schaft Altdorfer Wald“hat ähnliche Ideen für den Wald. Die Mitglieder könnten sich Themenwege vorstellen, wie der Vereinsspr­echer Alexander Knor sagt. Das könnte zum Beispiel ein Wasserweg sein oder ein Räuberweg sein, der die Geschichte der oberschwäb­ischen Räuberband­en im Altdorfer Wald thematisie­rt. „Wir stehen auch in Kontakt mit dem Gewandhaus­orchester in Leipzig, weil wir uns ein Projekt mit Kunst und Musik im Wald umsetzen wollen, so wie es in unserem Vereinsnam­en steht Natur und Kultur“, so Alexander Knor.

Immer wieder gibt es Befürchtun­gen, dass es dann im Wald zu voll wird, weil immer mehr in den Wald kommen. Rudi Holzberger bleibt aber gelassen. Er sagt: „Die Leute sind schon lange da. So voll war es im Wald noch nie und Corona hat zusätzlich dazu beigetrage­n.“

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FOTO: KLAUS WÄSCHER Es gibt schon Ideen für ein touristisc­hes Konzept für den Altdorfer Wald.
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FOTO: BRANDNER Rudi Holzberger

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