Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Vorsicht, Radar-Blitzanhänger!
Neue mobile Anlage kommt bald auch ins Allgäu Betrieb rund um die Uhr
KEMPTEN (mun) - Ein neuer RadarBlitzanhänger ist beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West im Einsatz. Die Anlage ermöglicht der Polizei eine stundenlange oder gar mehrtägige Überwachung an einer Stelle, bevor der Standort des Hängers wieder geändert wird. Die Daten von Rasern werden zentral im mittelschwäbischen Krumbach erfasst. Im Laufe des Sommers werde das neue Überwachungsgerät auch im Allgäu eingesetzt, kündigt Polizeisprecher Holger Stabik an.
Die Vorteile liegen aus polizeilicher Sicht auf der Hand: Der BlitzAnhänger arbeitet automatisch, tags und nachts. Anders als bei mobilen Radaranlagen muss kein Personal in der Nähe sein. Wie lange an einer Stelle kontrolliert wird, kann die Verkehrspolizei entscheiden.
Es gehe nicht darum, die Staatskassen mit Bußgeldern zu füllen, sondern das Rasen solle unterbunden werden, sagt Rainer Finkel, Chef der Verkehrspolizeiinspektion Neu-Ulm. Überhöhte Geschwindigkeit und rücksichtsloses Rasen seien nach wie vor die Ursache Nummer eins für schwere Unfälle.
Vergangenen April war der Blitz-Anhänger beispielsweise eine Woche lang an der A8 im Baustellenbereich bei Günzburg im Einsatz. Dort dürfen maximal 80 km/h gefahren werden, der Schnellste passierte die Messstelle mit Tempo 189. Zwei weitere Autos wurden mit 188 km/h gemessen. Den betroffenen Fahrern drohen nun ein dreimonatiges Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 1200 Euro Bußgeld. Insgesamt wurden an der Kontrollstelle in sieben Tagen über 90 000 Fahrzeuge erfasst, 2660 waren mindestens 21 km/h zu schnell. Sie müssen nun mit einem Bußgeld von mindestens 70 Euro und einem Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei rechnen. Geschwindigkeitsüberschreitungen von bis zu 20 km/h wurden bei dieser Autobahn-Messung gar nicht verfolgt, sagt Finkel. Im Allgäu soll der Radar-Blitzanhänger vor allem dort eingesetzt werden, wo sich häufig Unfälle durch zu schnelles Fahren ereignen. Die Bundesstraße B 12 zwischen Buchloe und Kempten sei da sicher auch mit dabei, verrät Finkel auf Nachfrage.