Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mit Gänsehaut in die Eifel
Der Langenargener Rennfahrer Tim Zimmermann bestreitet ein Qualifikationsrennen auf der Nordschleife
LANGENARGEN (sz) - Regen, Schnee und Temperaturen wie Mitte Januar: Tim Zimmermann hätte sich für seine ersten Runden am Mittwoch am Nürburgring auch durchaus schönere Bedingungen vorstellen können. „Das Wetter in der Eifel ist immer eine Lotterie“, meinte der Rennfahrer aus Langenargen, für den das aber total in Ordnung war. „Ich konnte es kaum erwarten, hier meine Runden zu drehen.“Schließlich feierte Zimmermann eine kleine Premiere. Zwar hat er Nordschleifen-Erfahrung, allerdings nur in den weniger motorisierten Fahrzeugen. Jetzt ist er in einem Lamborghini Huracan GT3 unterwegs – sozusagen in der Königsklasse. Und dort plant er am kommenden Wochenende ein gutes Resultat. Zimmermann ist beim sechsstündigen Qualifikationsrennen für das 24-Stunden-Rennen (3. bis 6. Juni) am Start. Ort ist jeweils die Nordschleife.
Das anstehende Rennwochenende geht er gemeinsam mit Konrad Motorsport und seinen Teamkollegen Axcil Jeffries und Michele Di Martino an. Der Ergebnisdruck hält sich allerdings in Grenzen. Ihm und seinem Team ist die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen im Juni nämlich sicher. „Sportlich qualifizieren müssen wir uns dafür nicht mehr“, sagte Zimmermann lachend. Nichtsdestotrotz ist das Bestreben da, sich bestmöglich zu präsentieren. Denn: „Es ist schon so, dass wir uns am kommenden Wochenende auf das Großereignis vorbereiten können.“Außerdem stellte er die Freude auf das Event in den Vordergrund. „Abgesehen davon ist es einfach auch immer ein Erlebnis, auf der Nordschleife zu fahren“, schwärmte der 24-Jährige. „Mit Zuschauern wäre es natürlich nochmals anders. Aber auch so habe ich jetzt schon Gänsehaut.“
Am Samstag müssen sich die verschiedenen Klassen qualifizieren, und Sonntag um 12 Uhr schaltet dann die Ampel auf Grün. Sechs Stunden werden die Fahrer um den knapp 25 Kilometer langen Kurs rasen, jeder Pilot sitzt etwa zwei Stunden im Auto. „Den Reiz macht es aus, dass wir die komplette Grand-Prix-Strecke fahren und dann direkt auf die Nordschleife wechseln“, erzählte der Lamborghini-Junior. „Klar gibt es auch lange Geraden, um durchzuatmen. Aber diese Strecke ist wirklich anspruchsvoll, macht großen Spaß und ist eine Menge Arbeit.“
Wenn dann am Sonntagabend um 18 Uhr die Zielflagge geschwenkt wird, will Zimmermann vor allem, „dass wir einen guten Job gemacht haben und das Auto hält“. Mit der Technik hatte er in diesem Jahr bisher wenig Glück. „Das muss sich ja auch irgendwann mal ändern, dass wir auch für unsere Arbeit belohnt werden. Ich freue mich wirklich auf die Tage am Nürburgring. Und Bilanz ziehen wir dann einfach am Sonntagabend.“