Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Polizei verhindert Aufeinandertreffen zweier Kundgebungen
Schweigemarsch von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Kundgebung gegen Verschwörungstheorien in Leutkirch
LEUTKIRCH - Während sich am Samstag in Leutkirch etwa 80 Personen am Schweigemarsch einer Gruppierung, die sich gegen verschiedene Corona-Vorschriften einsetzt, beteiligten, kamen 30 Personen zu einer Gegendemo in der Innenstadt. Die Polizei verhinderte ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen.
Benjamin Schulze und Sabrina Fellner, die keinesfalls als Querdenker
oder Corona-Leugner angesehen werden möchten, hatten Kritiker der Corona-Maßnahmen zu einem Schweigemarsch aufgerufen. Die Gruppierung traf sich auf dem Parkplatz des Hans-Multscher-Gymnasiums. Vorgesehen war, dass der Schweigemarsch ursprünglich durch die Leutkircher Altstadt führt.
Dort hatten zur gleichen Zeit Justin Baumann und Antonio Hertlein vom Ravensburger Kreisverband der Jusos, der Nachwuchsorganisation der SPD, in Zusammenarbeit mit dem Leutkircher Jugendgemeinderat unter der Leitung von Luis Kistler zu einer Gegendemo eingeladen. Sie stand unter dem Titel „Kein Platz für Verschwörungstheorien“.
Unter den Rednern dort befanden sich Kistler, Jan Rübsam von der SPD in Isny, Diana Wertmann (Jugendgemeinderat) und Frank Scharr von der FDP. Sie hoben den Wert der Demokratie hervor und sparten nicht mit Kritik an Querdenkern und CoronaLeugnern.
Die Polizei verhinderte ein Zusammentreffen der beiden Gruppierungen. Sie habe bei beiden Versammlungen mehrere Teilnehmer wahrgenommen, die bei einem Aufeinandertreffen für Konflikte hätten sorgen können, so der Leutkircher Revierleiter Achim Staudenmaier. Daher habe der Schweigemarsch spontan umgeleitet werden müssen. „Auf der geänderten Strecke verließen dann mehrere Personen den Versammlungsaufzug und begaben sich in Richtung Altstadt, wo sich noch Kundgebungsteilnehmer aufhielten, die einer linken Gruppierung zuzuordnen waren“, sagte Staudenmaier.
„Einsatzkräfte kontrollierten acht junge Männer und konnten eine mögliche Auseinandersetzung verhindern. Eine weitere Person, die einen Platzverweis nicht befolgte, muss zudem mit einer Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte rechnen“, erklärte der Revierleiter.