Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
1300 Arbeitsstunden für Umgestaltung der Festhalle
Narrenzunft Nibelgau Leutkirch bereitet die Hallenfasnet vor – Mehrere Bälle auf dem Programm
- In der Hallenmitte liegen Holzstangen in den verschiedensten Längen und Durchmessern. Große Stoffbahnen sind an Biertischen angelehnt und warten darauf, an der Holzkonstruktion an der Hallenwand aufgehängt zu werden: In der Leutkircher Festhalle herrscht derzeit rege Betriebsamkeit, Mitglieder der Narrenzunft Nibelgau bereiten die Halle für die anstehenden Bälle vor.
F3-Party-Nacht am 11. Februar, der Ball für Junggebliebene am 13. Februar, Weiberfasnet am 16. Februar, Kinderball am 17. Februar, Bürgerball am 18. Februar und Kehraus am 21. Februar – zusätzlich zum großen Narrensprung am 19. Februar sorgt die Narrenzunft Nibelgau dafür, dass auch die Hallenfasnet in Leutkirch nicht zu kurz kommt. Nach der Corona-Zwangspause startete die Zunft direkt wieder mit dem gewohnten Ball-Programm durch.
Dafür wird seit diesem Montag die Festhalle entsprechend umgestaltet. Das Kommando hier hat Alex Notz, der seit über zehn Jahren maßgeblich am Hallenaufbau beteiligt ist, wie der Zunftrat berichtet. Ebenfalls zum Hallen-Team gehören seine Zunftrats-Kollegen Jan Mayer, Sven Kolb, Oliver Kanzian und Gerhard Stangl. „Unser Ziel ist es, dass bis zum 8. Februar alles fertig ist“, erzählt Notz. Schließlich steht am Tag danach schon die Generalprobe auf dem Programm.
In der Regel, so Notz, bauen sie in dieser Zeit immer abends ab 18 Uhr an der Hallengestaltung, dazu am Samstag und Sonntag bereits früher. Es gibt einen Arbeitsplan, jede Gruppe der Zunft schickt Leute, die beim Aufbau helfen. Darunter seien einige, die schon oft geholfen haben: „Die wissen, was zu tun ist“, so Notz. Während das Team an den ersten drei, vier Tagen des Aufbaus – so wie
auch beim Kurzbesuch am Mittwochabend – eher männerlastig ist, helfen dann im weiteren Verlauf, wenn es an die Deko geht, auch viele Frauen mit, erklärt Notz.
Abgebaut werde alles wieder direkt nach dem Kehraus. Bisher hätten sie das immer innerhalb von zwei Tagen geschafft und waren bis Donnerstagabend fertig. Insgesamt kommen so beim Auf- und Abbau rund 1300 Arbeitsstunden zusammen, sagt Notz. Zwischen den Jahren werde der Großteil der benötigten Materialien in zwei Hänger gelagert. Das Grundgerüst der Gestaltung sei zuletzt
immer gleich geblieben, geändert würden jeweils nur die Banner mit den Motto-Bezügen. Das Motto in diesem Jahr lautet „Rocky Horror Nibelschau“.
Aufgehängt werden die Banner vor einer großen Wand aus Stoffbahnen. Den Stoff hänge man in der Form seit 2019 auf, so Notz. Der große Vorteil hier sei, dass es durch den Stoff an den Wänden beim Programm oder der Musik keinen Gegenschall gebe.
Auf die Frage, wie reibungslos der Aufbau nach der Corona-Zwangspause läuft, erklärt Notz: „Manchmal muss man dann schon kurz überlegen, wie das jetzt bei den einzelnen Schritten nochmal war.“Für den unbedarften Betrachter sehen die Arbeiten der Narren aber auf jeden Fall sehr routiniert aus.
War für die Narrenzunft schnell klar, dass man nach der Pause wieder mit dem vollen Programm durchstartet? „Ja“, betont Nicole Fimpel, die bei der Zunft für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Für alle sei schnell klar gewesen, dass man die Planungen so vorantreibe, dass man bereit ist, sollte wieder eine normale Fasnet möglich sein, sagt sie.
Spätestens, als dann im Herbst das Oktoberfest stattfinden konnte, sei klar gewesen, dass „die Zeiten wieder besser werden“– und die Chancen auf eine normale Fasnet hoch sind, blickt Fimpel zurück. Die Motivation unter den Mitgliedern sei nach der langen Pause hoch. „Wir sind einfach froh, dass wir wieder etwas machen können“, so Fimpel. Nun hofft sie, dass möglichst viele Leute wie früher zusammen mit der Narrenzunft feiern.
Dafür hätten sie bei den Bällen auch wieder ein attraktives Programm auf die Beine gestellt. Traditionell besonders „hochkarätig“sei das beim Bürgerball, so Fimpel. Grundsätzlich würden sie immer versuchen, für jedes Zielpublikum das Passende zu bieten. „Das gelingt uns glaub ganz gut“, ist die Zunftsprecherin zuversichtlich. Während sich etwa der F3-Ball – bei dem die DJs Phymix und Cymon Pit für Party-Sound sorgen – gezielt an die Jüngeren richtet, dürfen beim Weiberball natürlich auch Männergarden nicht fehlen.
Beim Ball für Junggebliebenen treten unter anderem der Narrensamen und die Oldies der Zunft auf, etwas zum Schmunzeln gibt es von Andi Wolf. Neben den Männergarden tritt bei der Weiberfasnacht unter anderem die Showtanzgruppe Nibelgau auf, Musik gibt es von der Guggenmusik Wuchzenhofen und dem Chaosorchester Neukirch. Beim Kinderball stehen dagegen dann etwa Showeinlagen von Bliems Bunter Bühne und Spiele auf dem Programm.
Zu den Highlights beim Bürgerball gehören die Darbietungen von Danilo Marder, mehrfacher deutscher Meister der Sportakrobatik, und Red Attack, „die Drumshow mit rhythmischem Überschallknall“, wie die Zunft wirbt. Für Musik sorgen die Wild Chucks. Und zum Kehraus sorgen die Evil Lions für Rockstimmung, dazu treten nochmal verschiedene Gruppen der Zunft auf.