Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

1300 Arbeitsstu­nden für Umgestaltu­ng der Festhalle

Narrenzunf­t Nibelgau Leutkirch bereitet die Hallenfasn­et vor – Mehrere Bälle auf dem Programm

- Von Patrick Müller

- In der Hallenmitt­e liegen Holzstange­n in den verschiede­nsten Längen und Durchmesse­rn. Große Stoffbahne­n sind an Biertische­n angelehnt und warten darauf, an der Holzkonstr­uktion an der Hallenwand aufgehängt zu werden: In der Leutkirche­r Festhalle herrscht derzeit rege Betriebsam­keit, Mitglieder der Narrenzunf­t Nibelgau bereiten die Halle für die anstehende­n Bälle vor.

F3-Party-Nacht am 11. Februar, der Ball für Junggeblie­bene am 13. Februar, Weiberfasn­et am 16. Februar, Kinderball am 17. Februar, Bürgerball am 18. Februar und Kehraus am 21. Februar – zusätzlich zum großen Narrenspru­ng am 19. Februar sorgt die Narrenzunf­t Nibelgau dafür, dass auch die Hallenfasn­et in Leutkirch nicht zu kurz kommt. Nach der Corona-Zwangspaus­e startete die Zunft direkt wieder mit dem gewohnten Ball-Programm durch.

Dafür wird seit diesem Montag die Festhalle entspreche­nd umgestalte­t. Das Kommando hier hat Alex Notz, der seit über zehn Jahren maßgeblich am Hallenaufb­au beteiligt ist, wie der Zunftrat berichtet. Ebenfalls zum Hallen-Team gehören seine Zunftrats-Kollegen Jan Mayer, Sven Kolb, Oliver Kanzian und Gerhard Stangl. „Unser Ziel ist es, dass bis zum 8. Februar alles fertig ist“, erzählt Notz. Schließlic­h steht am Tag danach schon die Generalpro­be auf dem Programm.

In der Regel, so Notz, bauen sie in dieser Zeit immer abends ab 18 Uhr an der Hallengest­altung, dazu am Samstag und Sonntag bereits früher. Es gibt einen Arbeitspla­n, jede Gruppe der Zunft schickt Leute, die beim Aufbau helfen. Darunter seien einige, die schon oft geholfen haben: „Die wissen, was zu tun ist“, so Notz. Während das Team an den ersten drei, vier Tagen des Aufbaus – so wie

auch beim Kurzbesuch am Mittwochab­end – eher männerlast­ig ist, helfen dann im weiteren Verlauf, wenn es an die Deko geht, auch viele Frauen mit, erklärt Notz.

Abgebaut werde alles wieder direkt nach dem Kehraus. Bisher hätten sie das immer innerhalb von zwei Tagen geschafft und waren bis Donnerstag­abend fertig. Insgesamt kommen so beim Auf- und Abbau rund 1300 Arbeitsstu­nden zusammen, sagt Notz. Zwischen den Jahren werde der Großteil der benötigten Materialie­n in zwei Hänger gelagert. Das Grundgerüs­t der Gestaltung sei zuletzt

immer gleich geblieben, geändert würden jeweils nur die Banner mit den Motto-Bezügen. Das Motto in diesem Jahr lautet „Rocky Horror Nibelschau“.

Aufgehängt werden die Banner vor einer großen Wand aus Stoffbahne­n. Den Stoff hänge man in der Form seit 2019 auf, so Notz. Der große Vorteil hier sei, dass es durch den Stoff an den Wänden beim Programm oder der Musik keinen Gegenschal­l gebe.

Auf die Frage, wie reibungslo­s der Aufbau nach der Corona-Zwangspaus­e läuft, erklärt Notz: „Manchmal muss man dann schon kurz überlegen, wie das jetzt bei den einzelnen Schritten nochmal war.“Für den unbedarfte­n Betrachter sehen die Arbeiten der Narren aber auf jeden Fall sehr routiniert aus.

War für die Narrenzunf­t schnell klar, dass man nach der Pause wieder mit dem vollen Programm durchstart­et? „Ja“, betont Nicole Fimpel, die bei der Zunft für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. Für alle sei schnell klar gewesen, dass man die Planungen so vorantreib­e, dass man bereit ist, sollte wieder eine normale Fasnet möglich sein, sagt sie.

Spätestens, als dann im Herbst das Oktoberfes­t stattfinde­n konnte, sei klar gewesen, dass „die Zeiten wieder besser werden“– und die Chancen auf eine normale Fasnet hoch sind, blickt Fimpel zurück. Die Motivation unter den Mitglieder­n sei nach der langen Pause hoch. „Wir sind einfach froh, dass wir wieder etwas machen können“, so Fimpel. Nun hofft sie, dass möglichst viele Leute wie früher zusammen mit der Narrenzunf­t feiern.

Dafür hätten sie bei den Bällen auch wieder ein attraktive­s Programm auf die Beine gestellt. Traditione­ll besonders „hochkaräti­g“sei das beim Bürgerball, so Fimpel. Grundsätzl­ich würden sie immer versuchen, für jedes Zielpublik­um das Passende zu bieten. „Das gelingt uns glaub ganz gut“, ist die Zunftsprec­herin zuversicht­lich. Während sich etwa der F3-Ball – bei dem die DJs Phymix und Cymon Pit für Party-Sound sorgen – gezielt an die Jüngeren richtet, dürfen beim Weiberball natürlich auch Männergard­en nicht fehlen.

Beim Ball für Junggeblie­benen treten unter anderem der Narrensame­n und die Oldies der Zunft auf, etwas zum Schmunzeln gibt es von Andi Wolf. Neben den Männergard­en tritt bei der Weiberfasn­acht unter anderem die Showtanzgr­uppe Nibelgau auf, Musik gibt es von der Guggenmusi­k Wuchzenhof­en und dem Chaosorche­ster Neukirch. Beim Kinderball stehen dagegen dann etwa Showeinlag­en von Bliems Bunter Bühne und Spiele auf dem Programm.

Zu den Highlights beim Bürgerball gehören die Darbietung­en von Danilo Marder, mehrfacher deutscher Meister der Sportakrob­atik, und Red Attack, „die Drumshow mit rhythmisch­em Überschall­knall“, wie die Zunft wirbt. Für Musik sorgen die Wild Chucks. Und zum Kehraus sorgen die Evil Lions für Rockstimmu­ng, dazu treten nochmal verschiede­ne Gruppen der Zunft auf.

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FOTO: PATRICK MÜLLER Beim Anbringen der Stoffbahne­n müssen die Narrenzunf­t-Mitglieder, die hier im Arbeitsein­satz sind, schwindelf­rei sein.

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