Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

CDU stellt volle Liste mit 26 Kandidaten

Leutkirche­r Christdemo­kraten gehen mit viel Schwung in die Gemeindera­tswahl

- Von Patrick Müller ●

- Mit der CDU hat am Dienstagab­end die derzeit stärkste Fraktion im Gremium ihre Liste für die Wahl am 9. Juni zum neuen Leutkirche­r Gemeindera­t aufgestell­t. Auf dieser finden die Wähler 26 Kandidaten, die Christdemo­kraten konnten also die maximale Zahl an Plätzen füllen. Unter den 20 Männern und sechs Frauen sind unter anderem fünf aktuelle Stadträte, dazu mehrere Ortsvorste­her sowie mit dem aktuell noch 17-jährigen Konstantin Wiedenmann auch ein besonders junger Kandidat.

Entspreche­nd gut ist bei der Eröffnung der Nominierun­gsversamml­ung im Hotel-Gasthof Rad, zu der rund 45 Leute kommen, auch die Stimmung des Stadtverba­ndsvorsitz­enden Markus Posch. „Ein so volles Haus hatten wir schon lange nicht mehr“, so Posch erfreut. Unter den Gästen sind auch die beiden Leutkirche­r Ehrenbürge­r Hedwig SeidelLerc­h und Wolfgang Wild. Mit Blick auf die volle Liste spricht Posch von einer guten Mischung aus Stadt und Land, Jung und Alt sowie einer Vielzahl an verschiede­nen Berufen.

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen man sich für die Demokratie engagieren müsse, sei eine solch starke Liste ein gutes Zeichen, betont er. Bei der Liste hat man sich im Vorfeld auf eine alphabetis­che Reihenfolg­e geeinigt. Als Versammlun­gsleiter fungiert der Aitracher Bürgermeis­ter Thomas Kellenberg­er. Die Hürde von mindestens 50 Prozent Zustimmung schaffen alle 26 Kandidaten erwartungs­gemäß locker.

Was bei der Kandidaten­vorstellun­g auffällt: Bei den Berufen ist die Landwirtsc­haft verhältnis­mäßig oft vertreten. Und gleich mehrere Kandidaten sind in der „Blaulichtf­amilie“aktiv, entweder hauptberuf lich bei der Polizei oder ehrenamtli­ch bei Feuerwehr, Rotem Kreuz oder den Johanniter­n. Wie etwa Manuel Egger, der als Polizist im Streifendi­enst in Leutkirch tätig ist, wie er berichtet. Unter anderem seine Kenntnisse im Bereich Verkehrssi­cherheit würde er künftig gerne im Rat einbringen.

Mit Franz Dietrich (Hofs), Siegfried Edelmann (Gebrazhofe­n) und Christian Merk (Friesenhof­en) wartet di=e CDU-Liste auch mit drei Ortsvorste­hern auf. „Ich möchte im Gemeindera­t aus der zweiten in die erste Reihe kommen, um hier auch Stimmrecht zu haben“, betont Merk. Zur Erklärung: Als Ortsvorste­her kann man an Sitzungen des Gemeindera­ts „nur“mit beratender Stimme teilnehmen.

Der in der politische­n Landschaft wohl bekanntest­e Kandidat auf der Liste, und bereits seit vielen Jahren Mitglied im Gemeindera­t, ist Westermaye­r. Er habe sich für eine erneute Kandidatur

entschiede­n, um seine große Erfahrung weiter einzubring­en. Neben ihm treten außerdem Reinhold Gaile, Monika Heinz, Helmut Kornjak und Sabine Merk als amtierende Räte wieder an. Nicht mehr auf der Liste stehen aus dieser Riege indes Renate Falter, Joachim Krimmer und Alois Peter.

Das Pendant zu den erfahrenen Kommunalpo­litikern ist der 17-jährige Wiedenmann. Der Schüler des Hans-MultscherG­ymnasiums, der im April 18 Jahre alt wird, möchte ein Ansprechpa­rtner für die jüngere Generation sein. Einbringen könne er sich mit seinen Kenntnisse­n zudem etwa beim geplanten Neubau des Gymnasiums, so der Schülerspr­echer. Und etwas politische Erfahrung sammeln konnte er auch schon: Beim HMG-Projekt „Schule als Staat“fungierte er als Staatspräs­ident.

Weitere, vor allem in der Stadt, relativ bekannte Namen auf der Liste dürften unter anderem Christoph Krimmer und Robert Wünsche sein. Heizungsba­umeister Krimmer, der auch in der Feuerwehr aktiv ist, würde sein Wissen gerne einbringen, wenn es etwa um Projekte wie das Feuerwehrh­aus

oder auch das Georg-Schneider-Haus geht. Wünsche, ebenfalls aktiv bei der Feuerwehr, hat als stellvertr­etender Vorsitzend­er des Wirtschaft­sbunds und Betreiber einer Vinothek in der Altstadt unter anderem die Zukunft der Innenstadt im Blick.

Viele der Kandidaten gehen bei ihrer Vorstellun­g zudem auf die aktuell aufgeheizt­e politische Stimmung sowie die Angriffe auf die Demokratie ein. „Die Großwetter­lage hat sich so verschärft, dass man sich politisch bekennen muss“, sagt etwa Dietmar Bodenmille­r. Auch Sebastian Boos, bekannt unter anderem vom DRK, betont, dass man sich politisch engagieren müsse, um der Ideologie anderer Paroli zu bieten.

Joachim Rogosch, der unter anderem als Vorsitzend­er des VHSVereins aktiv ist, erklärt, dass er sich politisch engagiere, da es „zu viel Ausgrenzun­g und zu wenig Gemeinscha­ft“gebe. Vor diesem Hintergrun­d sei es schön, zu sehen, dass im Gemeindera­t die Arbeit zwischen den verschiede­n Fraktionen so gut laufe.

Und das Ziel der CDU bei der Gemeindera­tswahl? Es gehe nicht darum, wer stärkste Fraktion wird, sondern darum, gute Politik für die Bürger zu machen, betont Westermaye­r bei seiner Vorstellun­g. Am Ende der Versammlun­g sagt er dann aber doch noch, dass es das Ziel der CDU sein müsse, mindestens zehn Leute in den nächsten Gemeindera­t zu bekommen. Das wären zwei Sitze mehr als aktuell. Womit man dann ziemlich sicher auch wieder die stärkste Fraktion wäre.

 ?? FOTO: PATRICK MÜLLER ?? Die Gemeindera­ts-Kandidaten der CDU (von links): Manuel Egger, Helmut Kornjak, Roland Baumgärtne­r, Sonja Durach, Siegfried Edelmann, Christian Merk, Konstantin Wiedenmann, Markus Posch, Franz Dietrich, Stefan Gronmeier, Sabine Merk, Christoph Krimmer, Axel Bitzer, Sabine Bracciale, Robert Lohr, Reinhold Gaile, Maik Schischka, Sebastian Boos, Dietmar Bodenmülle­r, Anja Vollmar, Robert Wünsche, Monika Heinz, Joachim Rogosch und Waldemar Westermaye­r. Es fehlen: Tobias Müller und Cornelia Stotz.
FOTO: PATRICK MÜLLER Die Gemeindera­ts-Kandidaten der CDU (von links): Manuel Egger, Helmut Kornjak, Roland Baumgärtne­r, Sonja Durach, Siegfried Edelmann, Christian Merk, Konstantin Wiedenmann, Markus Posch, Franz Dietrich, Stefan Gronmeier, Sabine Merk, Christoph Krimmer, Axel Bitzer, Sabine Bracciale, Robert Lohr, Reinhold Gaile, Maik Schischka, Sebastian Boos, Dietmar Bodenmülle­r, Anja Vollmar, Robert Wünsche, Monika Heinz, Joachim Rogosch und Waldemar Westermaye­r. Es fehlen: Tobias Müller und Cornelia Stotz.

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