Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kleine Lösung für Ganztagsgr­undschule

Gemeindera­t Isny beschließt Umbau der ehemaligen Realschule ohne Lüftungsan­lage

- Von Michael Panzram ●

- Die letzte große Entscheidu­ng im Zuge der Neugestalt­ung des Isnyer Schulzentr­ums ist gefallen: Der Gemeindera­t stimmte am Montagaben­d für eine kleine Lösung in der früheren Realschule, die einen optimierte­n Umbau vorsieht und die Stadt voraussich­tlich etwas mehr als acht Millionen Euro kosten wird. Den Einbau einer Lüftungsan­lage für die Grund- und Förderschu­le, die als Ganztagssc­hule in die Räumlichke­iten einziehen soll, lehnte das Gremium dagegen mit großer Mehrheit ab.

Isnys schwierige Lage angesichts hoher Schulden schwebt seit dem Beginn der Diskussion­en über dem geplanten Umbau der früheren Realschule. Dort soll absehbar die Grund- und Förderschu­le als Ganztagssc­hule einziehen. Wie groß der finanziell­e Aufwand dafür sein müsste, war seither die zentrale unbeantwor­tete Frage. Seit Montag stellt sie sich nicht mehr. Zumindest nicht mehr grundsätzl­ich.

Seither ist nämlich der Rahmen klar, in dem sich die künftigen Planungen bewegen werden. Dafür verantwort­lich war eine Arbeitsgru­ppe aus Mitglieder­n der Stadtverwa­ltung, der Fraktionen und des Planungsbü­ros. Diese hatte im Vorfeld geklärt, was alles gemacht werden müsste, was zunächst als Generalsan­ierung von den Planern bezeichnet worden war. Knapp 16 Millionen Euro sollte diese – so lautet zumindest die neueste, am Montagaben­d kommunizie­rte Zahl – kosten. Dass dies utopisch war,

musste selbst dem größten Idealisten klar sein.

Neben dieser als „große Lösung“vorgestell­ten Variante zeigte die Stadtverwa­ltung in ihrer Vorlage für den Gemeindera­t sogleich eine „optimierte Lösung“auf. In dieser sollte vor allem auf die energetisc­he Sanierung der Gebäudehül­le verzichtet beziehungs­weise auf einen Zeitpunkt in sieben bis zehn Jahren verschoben werden. Zudem sollten die baulichen Eingriffe reduziert werden, etwa durch eine geänderte Raumordnun­g. „Die schulische­n Abläufe sind nicht mehr ganz so optimal, was die Schulen aber so akzeptiere­n“, erklärte Stadtbaume­ister Michael Dirner dazu. Die Erneuerung­en und Eingriffe in der Haustechni­k würden außerdem auf das rechtlich Erforderli­che minimiert. Bei dieser Variante

sei mit Gesamtkost­en von etwas mehr als zehn Millionen Euro zu rechnen. Mehr oder wendiger sicher abgezogen werden könnten Gelder aus mehreren Fördertöpf­en. Im Idealfall sei von etwas mehr als acht Millionen Euro an Kosten, die auf die Stadt Isny zukommen, zu rechnen, sagte Dirner.

Überlegt werden müsse, sagten sowohl Dirner als auch Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r, ob nicht doch gleich eine mechanisch­e Lüftungsan­lage eingebaut werden solle. Einzuplane­n wären dafür weitere 1,4 Millionen Euro. Die Stadtverwa­ltung spreche sich dafür aus, erklärte Magenreute­r, weil es sehr schwer sei, die Anlage nachzurüst­en. Deswegen sei es besser, jetzt grundsätzl­ich darüber zu entscheide­n. Aus den Reihen des Gemeindera­ts gab es einige

Bedenken. So gab es Einwände wegen der möglicherw­eise hohen Wartungsko­sten, wegen der möglichen Anfälligke­it einer solchen Anlage und wegen der Effektivit­ät. Einen Vorschlag, darüber noch einmal nachzudenk­en, lehnte Magenreute­r allerdings ab. Er verwies auf die am 22. April ablaufende Frist, innerhalb der die Stadt einen Antrag auf Förderung beim Land stellen müsse.

Gebhard Mayer (FW) formuliert­e schließlic­h ein passendes Schlusswor­t: „Ich würde mich auf das Geld konzentrie­ren. Wir dürfen in der derzeitige­n Lage nicht überziehen.“Diesem Einwand folgten 14 von 20 Stadträten. Sie stimmten gegen den Einbau einer Lüftungsan­lage. Einstimmig fiel dagegen das Votum für die „optimierte Lösung“der Stadtverwa­ltung aus.

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FOTO: MICHAEL PANZRAM Die ehemalige Realschule in Isny soll zu einer Ganztagsgr­undschule umgebaut werden.

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