Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kleine Lösung für Ganztagsgrundschule
Gemeinderat Isny beschließt Umbau der ehemaligen Realschule ohne Lüftungsanlage
- Die letzte große Entscheidung im Zuge der Neugestaltung des Isnyer Schulzentrums ist gefallen: Der Gemeinderat stimmte am Montagabend für eine kleine Lösung in der früheren Realschule, die einen optimierten Umbau vorsieht und die Stadt voraussichtlich etwas mehr als acht Millionen Euro kosten wird. Den Einbau einer Lüftungsanlage für die Grund- und Förderschule, die als Ganztagsschule in die Räumlichkeiten einziehen soll, lehnte das Gremium dagegen mit großer Mehrheit ab.
Isnys schwierige Lage angesichts hoher Schulden schwebt seit dem Beginn der Diskussionen über dem geplanten Umbau der früheren Realschule. Dort soll absehbar die Grund- und Förderschule als Ganztagsschule einziehen. Wie groß der finanzielle Aufwand dafür sein müsste, war seither die zentrale unbeantwortete Frage. Seit Montag stellt sie sich nicht mehr. Zumindest nicht mehr grundsätzlich.
Seither ist nämlich der Rahmen klar, in dem sich die künftigen Planungen bewegen werden. Dafür verantwortlich war eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Stadtverwaltung, der Fraktionen und des Planungsbüros. Diese hatte im Vorfeld geklärt, was alles gemacht werden müsste, was zunächst als Generalsanierung von den Planern bezeichnet worden war. Knapp 16 Millionen Euro sollte diese – so lautet zumindest die neueste, am Montagabend kommunizierte Zahl – kosten. Dass dies utopisch war,
musste selbst dem größten Idealisten klar sein.
Neben dieser als „große Lösung“vorgestellten Variante zeigte die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage für den Gemeinderat sogleich eine „optimierte Lösung“auf. In dieser sollte vor allem auf die energetische Sanierung der Gebäudehülle verzichtet beziehungsweise auf einen Zeitpunkt in sieben bis zehn Jahren verschoben werden. Zudem sollten die baulichen Eingriffe reduziert werden, etwa durch eine geänderte Raumordnung. „Die schulischen Abläufe sind nicht mehr ganz so optimal, was die Schulen aber so akzeptieren“, erklärte Stadtbaumeister Michael Dirner dazu. Die Erneuerungen und Eingriffe in der Haustechnik würden außerdem auf das rechtlich Erforderliche minimiert. Bei dieser Variante
sei mit Gesamtkosten von etwas mehr als zehn Millionen Euro zu rechnen. Mehr oder wendiger sicher abgezogen werden könnten Gelder aus mehreren Fördertöpfen. Im Idealfall sei von etwas mehr als acht Millionen Euro an Kosten, die auf die Stadt Isny zukommen, zu rechnen, sagte Dirner.
Überlegt werden müsse, sagten sowohl Dirner als auch Bürgermeister Rainer Magenreuter, ob nicht doch gleich eine mechanische Lüftungsanlage eingebaut werden solle. Einzuplanen wären dafür weitere 1,4 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung spreche sich dafür aus, erklärte Magenreuter, weil es sehr schwer sei, die Anlage nachzurüsten. Deswegen sei es besser, jetzt grundsätzlich darüber zu entscheiden. Aus den Reihen des Gemeinderats gab es einige
Bedenken. So gab es Einwände wegen der möglicherweise hohen Wartungskosten, wegen der möglichen Anfälligkeit einer solchen Anlage und wegen der Effektivität. Einen Vorschlag, darüber noch einmal nachzudenken, lehnte Magenreuter allerdings ab. Er verwies auf die am 22. April ablaufende Frist, innerhalb der die Stadt einen Antrag auf Förderung beim Land stellen müsse.
Gebhard Mayer (FW) formulierte schließlich ein passendes Schlusswort: „Ich würde mich auf das Geld konzentrieren. Wir dürfen in der derzeitigen Lage nicht überziehen.“Diesem Einwand folgten 14 von 20 Stadträten. Sie stimmten gegen den Einbau einer Lüftungsanlage. Einstimmig fiel dagegen das Votum für die „optimierte Lösung“der Stadtverwaltung aus.