Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ziel der Bundespolizei waren Schleuser
(pam) - Für große Aufmerksamkeit gesorgt hat am Dienstag ein Einsatz der Bundespolizei in und um Leutkirch. Inzwischen ist klar: Es ging um Schleuser-Kriminalität.
Die zeitliche Überschneidung mit der bundesweit stattgefundenen Razzia gegen die nigerianische Mafia und dem Einsatz im Raum Leutkirch war lediglich Zufall, erklärt Matthias Grünler, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Freilassing, am Donnerstagvormittag im Gespräch mit der Redaktion. Im Raum Leutkirch – die Einsatzorte waren demnach auf der Gemarkung Leutkirch und Aichstetten, ging es dagegen um den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, so Grünler.
Das Amtsgericht Traunstein hat gegen sechs Personen Haftbefehle erlassen. Den Zugriffen durch die Bundespolizei gingen monatelange Ermittlungen voraus, so Grünler. Die Sachleitung in diesem Fall liege bei der Staatsanwaltschaft Traunstein, dort bei der Spezialeinheit zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität.
Gegen die sechs Personen bestehe der Verdacht, dass diese mehrfach und gemeinschaftlich Schleuserfahrten von Österreich nach Deutschland durchgeführt haben. Nachdem am Dienstag um 6 Uhr die Maßnahme begonnen hatte, wurden drei der Gesuchten in den jeweiligen Wohnungen festgenommen. Die drei anderen wurden im Nachgang am Abend festgenommen. Alle wurden in umliegende Justizvollzugsanstalten gebracht. Bei der Durchsuchung der betroffenen Wohnungen wurden Waffen, andere Beweismittel sowie Bargeld in Höhe von 14.000 Euro gefunden, erklärt Grünler.