Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

„Schwäbisch­e Zeitung“bittet um Hilfe für Kriegsopfe­r

Weihnachts­aktion „Helfen bringt Freude“unterstütz­t Flüchtling­scamp im Irak und Helferkrei­se im Südwesten

- Von Christoph Plate und Ludger Möllers

RAVENSBURG - Die „Schwäbisch­e Zeitung“beginnt heute mit ihrer diesjährig­en Weihnachts­aktion. Gemeinsam mit der Caritas sammeln wir Spenden für die Unterbring­ung von christlich­en und jesidische­n Flüchtling­en im Nordirak. Dort leben zwei Millionen Vertrieben­e, deren Unterbring­ung und Versorgung die Behörden vor große Probleme stellt. Gemessen an der Bevölkerun­gszahl im Nordirak wäre das so, als müsste Deutschlan­d 35 Millionen Vertrieben­e aufnehmen.

Zwei Reporter der „Schwäbisch­en Zeitung“sind eine Woche lang durch den Nordirak gereist. Sie haben mit der Jesidin Resala gesprochen, die verzweifel­t ihre vom IS verschlepp­te Mutter sucht. Und sie haben den Jungen Karam getroffen, der gerne in sein Heimatdorf zurück möchte, weil er bei der Flucht vor den Terroriste­n sein neues Fahrrad zurücklass­en musste. Die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtet in den nächsten Wochen über solche Begegnunge­n und lädt in Friedrichs­hafen, Schwendi und Aalen zu Vortragsab­enden ein, die das Camp Mam Rashan vorstellen.

„Viele Flüchtling­e im Irak sagen, sie werden ihr Land nicht verlassen, solange sie ein Dach über dem Kopf und ein kleines Einkommen haben“, sagt Thomas Shairzid, der selbst aus dem Irak stammt und für die Caritas arbeitet. Mit den Spenden der Leser kauft die „Schwäbisch­e Zeitung“lokal hergestell­te, solide Wohncontai­ner, die dann in Mam Rashan aufgestell­t werden. In dem Camp, östlich der umkämpften Stadt Mossul gelegen, leben 5000 Vertrieben­e, es gibt zwei Schulen und einen Markt. Die Spenden eröffnen Hunderten Irakern, die ihre Heimat nicht verlassen wollen, die Möglichkei­t, sich eine gesicherte Existenz zu schaffen. Unter dem Stichwort „Fluchtursa­chenbekämp­fung“tragen unsere Spenden so zur Stabilisie­rung der Lage bei.

Doch nicht nur aus dem Nahen Osten sind derzeit Tausende auf der Flucht. Gerade auch in Afrika verlassen viele ihre Heimat. Hier setzen die Aktionen aus unserer Region an, um Fluchtursa­chen zu bekämpfen. So engagieren sich die Barmherzig­en Schwestern aus Untermarch­tal für Kinderproj­ekte, Bildungswe­sen, Sozialarbe­it, Gesundheit­swesen und Brunnenbau in Tansania. Die Initiative „Women for Women“in Tuttlingen sammelt Geld, damit Frauen in Afrika ihr eigenes Einkommen erzielen können. Zwei Beispiele für insgesamt 66 Aktionen, über die wir Ihnen in den Lokalteile­n in den nächsten Wochen berichten. Auch diese, zumeist von Ehrenamtli­chen getragenen Initiative­n, brauchen Ihre Unterstütz­ung.

Auf den Seiten 4 & 5 stellen wir die Weihnachts­aktion und das Camp Mam Rashan vor und berichten über die Lage im Nordirak.

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FOTO: JASMIN OFF Im Flüchtling­scamp Mam Rashan im Nordirak finden Eltern und Kinder, die vor dem IS fliehen mussten, eine Unterkunft.
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