Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„Schwäbische Zeitung“bittet um Hilfe für Kriegsopfer
Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“unterstützt Flüchtlingscamp im Irak und Helferkreise im Südwesten
RAVENSBURG - Die „Schwäbische Zeitung“beginnt heute mit ihrer diesjährigen Weihnachtsaktion. Gemeinsam mit der Caritas sammeln wir Spenden für die Unterbringung von christlichen und jesidischen Flüchtlingen im Nordirak. Dort leben zwei Millionen Vertriebene, deren Unterbringung und Versorgung die Behörden vor große Probleme stellt. Gemessen an der Bevölkerungszahl im Nordirak wäre das so, als müsste Deutschland 35 Millionen Vertriebene aufnehmen.
Zwei Reporter der „Schwäbischen Zeitung“sind eine Woche lang durch den Nordirak gereist. Sie haben mit der Jesidin Resala gesprochen, die verzweifelt ihre vom IS verschleppte Mutter sucht. Und sie haben den Jungen Karam getroffen, der gerne in sein Heimatdorf zurück möchte, weil er bei der Flucht vor den Terroristen sein neues Fahrrad zurücklassen musste. Die „Schwäbische Zeitung“berichtet in den nächsten Wochen über solche Begegnungen und lädt in Friedrichshafen, Schwendi und Aalen zu Vortragsabenden ein, die das Camp Mam Rashan vorstellen.
„Viele Flüchtlinge im Irak sagen, sie werden ihr Land nicht verlassen, solange sie ein Dach über dem Kopf und ein kleines Einkommen haben“, sagt Thomas Shairzid, der selbst aus dem Irak stammt und für die Caritas arbeitet. Mit den Spenden der Leser kauft die „Schwäbische Zeitung“lokal hergestellte, solide Wohncontainer, die dann in Mam Rashan aufgestellt werden. In dem Camp, östlich der umkämpften Stadt Mossul gelegen, leben 5000 Vertriebene, es gibt zwei Schulen und einen Markt. Die Spenden eröffnen Hunderten Irakern, die ihre Heimat nicht verlassen wollen, die Möglichkeit, sich eine gesicherte Existenz zu schaffen. Unter dem Stichwort „Fluchtursachenbekämpfung“tragen unsere Spenden so zur Stabilisierung der Lage bei.
Doch nicht nur aus dem Nahen Osten sind derzeit Tausende auf der Flucht. Gerade auch in Afrika verlassen viele ihre Heimat. Hier setzen die Aktionen aus unserer Region an, um Fluchtursachen zu bekämpfen. So engagieren sich die Barmherzigen Schwestern aus Untermarchtal für Kinderprojekte, Bildungswesen, Sozialarbeit, Gesundheitswesen und Brunnenbau in Tansania. Die Initiative „Women for Women“in Tuttlingen sammelt Geld, damit Frauen in Afrika ihr eigenes Einkommen erzielen können. Zwei Beispiele für insgesamt 66 Aktionen, über die wir Ihnen in den Lokalteilen in den nächsten Wochen berichten. Auch diese, zumeist von Ehrenamtlichen getragenen Initiativen, brauchen Ihre Unterstützung.
Auf den Seiten 4 & 5 stellen wir die Weihnachtsaktion und das Camp Mam Rashan vor und berichten über die Lage im Nordirak.