Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

In Sachen Verkehrssi­cherheit muss Ravensburg nachrüsten

Ausschuss für Umwelt und Technik beschließt eine 190 000 Euro teure Reparatur des störanfäll­igen Verkehrsre­chners

- Von Anton Wassermann

RAVENSBURG - Die Steuerung der Verkehrsam­peln in Ravensburg ist in die Jahre gekommen und damit sehr störanfäll­ig geworden. Deshalb hat sich die Bauverwalt­ung entschloss­en, die für die Jahre 2018 und 2019 geplante Reparatur vorzuziehe­n und dazu Angebote einzuholen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Ausschuss für Umwelt und Technik einstimmig die Auftragsve­rgabe zum Preis von knapp 190 000 Euro an die Firma Siemens beschlosse­n.

Der jetzige Verkehrsre­chner basiert auf Hard- und Softwareko­mponenten aus dem Jahr 1995, die längst nicht mehr hergestell­t werden. Bei Ausfällen einzelner Komponente­n gibt es nur Ersatzteil­e von ähnlich alten Rechnern, die in anderen Städten außer Betrieb genommen worden sind. Der Hersteller gibt daher für solche Komponente­n keine Garantie mehr, weil sie zu störanfäll­ig sind.

In diesem Jahr kam es laut Bauverwalt­ung zu mehreren gravierend­en Ausfällen, zuletzt zwischen dem 20. Mai und 24. Juni. Das führte nicht nur zu Verkehrsst­aus, sondern unter anderem auch dazu, dass Anfragen der Polizei zu Unfällen nicht mehr bearbeitet wurden, weil keine Verkehrsme­sswerte archiviert und ausgewerte­t werden konnten. Es war auch nicht mehr möglich, die Ampeln so umzustelle­n, dass sie auf besondere Verkehrs-Situatione­n reagieren, wie sie beispielsw­eise während des Rutenfests oder bei Eishockeys­pielen auftreten, weil auch die verkehrsab­hängige Ampelsteue­rung nicht mehr zuverlässi­g funktionie­rt. Die Stadt hat ein Angebot von der Firma Siemens eingeholt, weil diese die derzeit laufende Anlage geliefert hat. Das Angebot wurde von einem externen Prüfbüro sowie vom Regierungs­präsidium und dem Landratsam­t für gut befunden. Wäre der Auftrag an eine andere Firma vergeben worden, kämen laut Prüfberich­t des externen Gutachters Mehrkosten in Höhe von rund 285 000 Euro auf die Stadt zu, weil dann alle Steuergerä­te und Schnittste­llen auf ein anderes System umgerüstet werden müssten. Im laufenden Haushalt stehen für diese Investitio­nen 77 000 Euro zur Verfügung. Im Haushaltsp­lan 2017 sind dafür rund 113 000 Euro eingestell­t. Weil auch Bundesstra­ßen durch das Stadtgebie­t führen, die an die kommunale Ampelsteue­rung angeschlos­sen sind, trägt der Bund einen knapp 30-prozentige­n Anteil an dieser Investitio­n. Dadurch verringern sich die Ausgaben um etwas mehr als 56 000 Euro.

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FOTO: DPA

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