Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
VfB Friedrichshafen qualifiziert sich für Champions League
Der Volleyball-Rekordmeister erreicht auch diese Saison die Champions League
FRIEDRICHSHAFEN (hü) - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben sich zum 18. Mal hintereinander für die Champions League qualifiziert. Die Mannschaft um Trainer Vital Heynen setzte sich im Rückspiel in der heimischen ZF-Arena mit 3:2 (25:17, 25:16, 23:25, 22:25, 15:7) gegen Hypo Tirol Innsbruck durch. „Wir haben immer die Ruhe bewahrt und die anderen die Fehler machen lassen“, lobte der Coach.
FRIEDRICHSHAFEN - Vital Heinen ist ein sehr kommunikativer Mensch; ihn mundfaul zu erleben, ist noch nicht vielen gelungen. Am Sonntagabend schon gar nicht, da hatte Heynen schon während das Spiel noch lief ein so ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis, dass er sich ausgiebig mit seinen Auswechselspielern oder auch dem Linienrichter unterhielt. Den seltenen Luxus konnte sich der Trainer des VfB Friedrichshafen leisten. Nach dem zweiten gewonnenen Satz beim 3:2 (25:17, 25:16, 23:25, 22:25, 15:7) gegen Hypo Tirol Innsbruck war klar, dass der deutsche Volleyball-Rekordmeister auch in der 18. Saison der Champions League mit von der Partie sein wird. Wie jedes Jahr bisher. Nach dem 3:1 in Innsbruck am Mittwoch reichten die zwei Sätze schon. Das anschließende Trainingsspiel mit offiziellem Charakter, in dem Heynen jenen Einsatzzeit gab, die sonst ein wenig zu kurz kommen, kümmerte nur noch am Rande.
Die neue Gruppenphase der Champions League beginnt für den VfB nun am 6. Dezember beim französischen Meister Volley Paris. Weitere Gruppengegner sind die russische Übermannschaft von Zenit Kazan und Arkas Izmir. Die Türken mussten sich wie der VfB qualifizieren, setzten sich gegen Crvena Zvezda Belgrad durch und sind am 22. Dezember erster Gast in Friedrichshafen.
„Das war sehr gut in den ersten zwei Sätzen“, lobte Heynen sein Team. „Das war sehr klar, danach habe ich mir schon Gedanken über unsere Gruppe gemacht. Es war wichtig, dass wir unter Druck wieder sehr stabil waren. Wir haben immer die Ruhe bewahrt und die anderen die Fehler machen lassen.“
Heynen begann mit Daniel Malescha auf der Diagonalposition. Kapitän Simon Tischer spielte zu, die Außen besetzten Tomas Rousseaux und David Sossenheimer, die Mitte Georg Klein und Andreas Takvam, Libero spielte Markus Steuerwald. Die Innsbrucker, mit drei Brasilianern, zwei Esten und einem Russen international geprägt, hielten lange mit im ersten Satz. Erst nach der zweiten technischen Auszeit beim Stand von 16:15 setzte sich die abgeklärte, ruhige Spielweise des VfB durch.
In ihren besten Momenten, das zeigte sich schon zu Saisonbeginn beim Supercup in Berlin, funktioniert Heynens Mannschaft wie eine Maschine: sehr ruhig, sehr zuverlässig, sehr gleichmäßig, sehr gut. Innsbrucks Trainer Daniel Razvan Gavan gab sich keinen Illusionen hin. „Wenn es eng wurde, hat Friedrichshafen die entscheidenden Punkte gemacht. Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Auf dem Niveau kann man sich nicht so viele Fehler leisten.“
Punkte/Aufstellung erste zwei Sätze: Friedrichshafen: Tischer 1 Punkt (Kocian) Finger 5 (Malescha 3), Rousseaux 7, Sossenheimer 10 (Mustedanovic 1), Takvam 2, Klein (Günthör), Steuerwald. – Innsbruck: Yenipazar (Tusch), Teppan 5 (Krol 2), Juhkami 5 (Kronthaler), Mazliev 2 (Christiansky 2), Souza da Silva 1, Frances (Beer 1), Provenzano. – Aufschlag 1:0 Punkte, Angriff 26:16, Block 2:2, Fehler 15:21. – Zuschauer: 1496.