Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Deutschlands Mittelständler sind in Topform
KFW-Studie: Kleine und mittlere Unternehmen belegen Spitzenplatz bei internationaler Wettbewerbsfähigkeit
FRANKFURT (dpa) - Deutschlands mittelständische Unternehmen sehen sich gut gerüstet für den Wettbewerb mit der Konkurrenz aus dem Ausland. Die kleinen und mittleren Firmen profitierten von den aus ihrer Sicht guten Standortbedingungen in Deutschland, heißt es in einer aktuellen Studie der staatseigenen Förderbank KFW. Ihre Wettbewerbsfähigkeit sei gestiegen, auch dank des schwächeren Euros. Für den KFWWettbewerbsindikator wurden mehr als 2200 Mittelständler in zehn Industrieund Schwellenländern befragt.
Kleinere und mittlere Unternehmen aus Deutschland belegen der KFW zufolge in diesem Jahr den Spitzenplatz bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit nach Rang zwei im Jahr 2014. Das trage erheblich zu Wachstum und Beschäftigung in Deutschland bei, sagte KFWChefvolkswirt Jörg Zeuner. Mehr als zwei Drittel aller Arbeitsplätze in Deutschland sind demnach im Mittelstand angesiedelt.
Der Untersuchung zufolge fühlen sich kleine und mittlere Unternehmen in anderen Ländern deutlich stärker durch mangelnde Infrastruktur, politische Instabilität, Korruption oder Finanzierungsschwierigkeiten beeinträchtigt.
Allerdings sehen auch Mittelständler in Deutschland Verbesserungspotenzial: Der Bürokratieabbau müsse aus ihrer Sicht vorangetrieben werden, Steuern und Abgaben würden noch immer als zu hoch empfunden. Zudem mache der Fachkräftemangel vielen Sorgen.
Die Entwicklung des eigenen Unternehmens schätzen die Befragten in Deutschland besser ein als vor zwei Jahren. Ihre Stärken sehen sie in Qualität, Innovation und Service. Zugleich profitieren sie indirekt von der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, durch die der Euro gegenüber anderen Währungen an Stärke verloren hat. Produkte „Made in Germany“werden auf dem Weltmarkt dadurch billiger.