Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
„An jedem Grabstein lag eine Rose“
Zum Artikel „Neue Gesichter im Jugendgemeinderat Weingarten“(SZ vom 17. November):
Jugendbeteiligung kommt in Ravensburg zu kurz
Seit über einem Jahr setzt die Ravensburger Stadtverwaltung die neue Vorschrift des § 41a Gemeindeordnung nicht um, der zufolge auch Kinder angemessen bei sie berührenden kommunalen Planungen und Vorhaben beteiligt werden sollen.
Ferner schlage ich bezüglich der Jugendbeteiligung vor, dass, wie in Wangen und Weingarten, neben einem Schülerrat auch zusätzlich ein Jugendgemeinderat eingerichtet wird. Die Stadt Ravensburg lehnt das mit dem unzutreffenden Hinweis ab, Schülerrat und Jugendgemeinderat wären doch dasselbe. Tatsächlich wissen Nachbarstädte wie Wangen und Weingarten sehr wohl, was sie tun, und auch im Gesetz finden sich sowohl für Schülerrat (§ 66 Schulgesetz) und Jugendgemeinderat (§ 41a Gemeindeordnung) verschiedene Rechtsgrundlagen, verschiedene Zusammensetzungen und verschiedene Aufgaben.
Obwohl Wangen nicht so eine große Stadt wie Ravensburg ist, gibt es dort, wie die Ravensburger Jugendlichen bei einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch erleben durften, in mehrerlei Hinsicht sehr viel bessere Rahmenbedingungen für eine Einbindung Jugendlicher in kommunale Angelegenheiten als in Ravensburg. Hier sollte Ravensburg nacharbeiten.
Wenn man weiß, mit welch großer Begeisterung Jugendliche an den Weingartener und Wangener Schulen für ihre Wahl als Jugendgemeinderat Wahlkampf machen, dann ist das ein unverzichtbarers Bilderbuchbeispiel dafür, wie junge Menschen zur Demokratie und zum Interesse an Wahlen erzogen werden. Es ist absolut unverständlich, warum die Stadt Ravensburg so etwas nicht auch hinbekommen sollte.
Winfried Schneider, Ravensburg
Zur Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertags:
Großartige Geste zum Volkstrauertag
Am Sonntag, 13. November, fand wieder die Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer von Gewalt und Kriegen statt. Der Liederkranz, die Bundeswehr-Reservisten, Kyffhäuser-Soldatenkameradschaft, Bürgergarde, das Rote Kreuz und das Stadtorchester Ravensburg, August Schuler, Oberbürgermeister Daniel Rapp, Volker Barth und Schülerinnen der Realschule Ravensburg gestalteten die Feier.
August Schuler von der Deutschen Kriegsgräberfürsorge und Pfarrer Philipp Jägle von der Evangelischen Kirche waren die Hauptredner. Das Stadtorchester und der Liederkranz begleiteten diese. Oberbürgermeister Daniel Rapp und August Schuler legten im Auftrag der Stadt und des VdK Kränze nieder.
Ich selbst bin die letzten 40 Jahre bei jeder Gedenkfeier dabei gewesen, um auch der gefallenen Soldaten zu gedenken und mich zu bedanken für ihr Opfer, das sie für uns alle gebracht haben und wir nun schon 71 Jahre in Frieden und Freiheit leben können.
Aber nun möchte ich mich ganz besonders bei einem Ravensburger bedanken, der eine großartige und großzügige Geste auf dem Hauptfriedhof gespendet hat. Ich bin bald 82 Jahre alt und habe dies noch nie gesehen. An jedem Grabstein (es sind 170 Gedenksteine) lag eine Rose in verschiedenen Farben, zusammengebunden mit Grünzeug. Es hat viele der Besucher sichtlich bewegt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich bei diesem Ravensburger im Namen aller Bürger recht herzlich zu bedanken. Möge es Ihnen zugutekommen.
Willy Müller, Senioren-Union Ravensburg-Weingarten