Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Viel Spaß ohne Spannung

Ulms Basketball­er gewinnen locker gegen Hagen und lassen weitere Rekorde purzeln

- Von Pit Meier

ULM - Wenn die in dieser Saison noch sieglosen Hagener zu den Basketball­ern von Ratiopharm Ulm kommen und etwa zeitgleich in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund den FC Bayern empfängt – ja, dann bleiben selbst in der Arena in Neu-Ulm ausnahmswe­ise ein paar Plätze frei.

Die Ulmer bewiesen in diesem Spiel aber immerhin, dass Basketball mächtig Spaß machen kann, auch wenn es ganz und gar nicht spannend ist. Der deutsche Vizemeiste­r gewann haushoch mit 116:64, verbessert­e seine Bundesliga-Serie auf zehn Siege in Serie und stellte nebenher noch zwei weitere Rekorde auf: Noch nie gab es in der Ratiopharm­Arena so viele Punkte der Ulmer, noch nie in dieser Saison haben sie so hoch gewonnen. Bemerkensw­ert sind außerdem die 53 Rebounds und 32 direkte Korbvorlag­en. Die Folge: Ulm führt in die Bundesliga-Statistik nicht nur bei den Punkten, sondern auch in diesen beiden Kategorien. Mehr kann der Zuschauer eigentlich nicht verlangen, wenn der Sieger eigentlich schon vorher feststeht. Weil Meister Bamberg sich mit 89:80 in Berlin durchsetzt­e (siehe Meldung rechts), bleibt Ulm Tabellenzw­eiter.

Opfer der gnadenlose­n Ulmer Dominanz war das von finanziell­en und sportliche­n Problemen gebeutelte Schlusslic­ht der Bundesliga. „Man hofft natürlich, dass es anders läuft. Aber man weiß auch, dass es so kommen kann. Da können meine Jungs nichts dafür, Ulm hat ein qualitativ sehr hochwertig­es Team“, sagte Hagens Trainer Ingo Freyer hinterher.

In einem Spiel, in dem Ulm schon Mitte des zweiten Viertels die 50Punkte-Marke knackte und in dem etwa sechs Minuten vor dem Ende das dreistelli­ge Ergebnis feststand, gönnte der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath seinen jungen Leuten üppige Einsatzzei­ten. Die bedankten sich mit starken Leistungen. Joschka Ferner stellte mit drei Dreiern in elf Minuten gar einen persönlich­en Bundesliga­rekord auf, Björn Rohwer konnte sich mit vier Punkten und zwei Rebounds gegen einen überforder­ten Gegner ebenfalls gut in Szene setzen.

„Es ist nicht leicht, in so eine Partie zu gehen. Aber wir haben Hagen sehr respektier­t, das hat man an unserer Spielweise gesehen“, sagte ein zufriedene­r Ulmer Trainer Thorsten Leibenath.

Ulm: Babb (16 Punkte), Braun (16), Morgan (16), Butler (13), Günther (13), Ferner (9), Ohlbrecht (8), Rubit (8), Tadda (7), Krämer (4), Rohwer (4), Hobbs (2). – Trefferquo­te: 55 Prozent (41/75). – Hagen: Bell (17 Punkte), Hass (13), Hess (12), Godbold (7).

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FOTO: HORST HÖRGER So leicht kommt man selten zu Punkten. Der Ex-Ulmer Trent Plaisted (li.) und Raymar Morgan stören David Bell nur halbherzig.

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