Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Ahlmann und Werth dominieren in Stuttgart
Der beste deutsche Springreiter und die sechsmalige Dressur-Olympiasiegerin siegen bei den German Masters
STUTTGART (dpa/SID) - Der Weltranglistenerste Christian Ahlmann hat mit seinem Pferd Taloubet die Ehre der deutschen Springreiter beim Heim-Weltcup in Stuttgart gerettet und seinen Sieg aus dem Vorjahr eindrucksvoll wiederholt. Der 41-Jährige aus Marl setzte sich beim Großen Preis zum Abschluss des German Masters am Sonntag in 42,85 Sekunden im Stechen durch und darf sich über einen Geländewagen des Hauptsponsors freuen. Bei der Dressur überzeugte wieder einmal Isabell Werth auf der ganzen Linie.
„Der Sieg im letzten Jahr war schon schön. In diesem Jahr ist er noch etwas schöner, weil Taloubet gezeigt hat, wie schnell er mit seinen 16 Jahren noch ist“, sagte Ahlmann. 2015 hatte er mit Codex One in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle triumphiert. In diesem Jahr fiel sein Erfolg vor 8000 Zuschauern tatsächlich noch etwas eindrucksvoller aus. Im Stechen der mit 160 000 Euro dotierten Prüfung flogen Pferd und Reiter förmlich über die Hindernisse und hatten im Ziel über zwei Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Steve Guerdat auf Bianca und dem Iren Cian O'Connor auf Good Luck.
Nach einer bislang durchwachsenen Weltcup-Saison fuhr Ahlmann auf der fünften Station für die deutschen Springreiter den zweiten Erfolg ein. Vor drei Wochen hatte bereits Daniel Deußer (Wiesbaden) in Lyon die Oberhand behalten. Die übrigen deutschen Topreiter erlebten trotz guter Vorsätze für das Heimspiel herbe Enttäuschungen. Als geradezu rekordverdächtige 19 Reiter ins Stechen durften, war der Wettbewerb für drei der vier Bronze-Gewinner von Rio bereits beendet.
Auch für Ahlmann hatte das Turnier überhaupt nicht gut angefangen: Im Eröffnungsspringen am Donnerstag war er mit Taloubet ausgeschieden und Letzter geworden, mit Aragon wurde er Vorletzter. Umso erleichterter war er über das Happy End. „Siege in Deutschland sind am schönsten“, sagte er.
Die Dressurwettbewerbe beherrschte Isabell Werth mit vier Siegen bei vier Starts. Die sechsmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg gewann im Sattel von Emilio. Es war ihr 13. Erfolg seit ihrem ersten Sieg in dieser Prüfung vor zwanzig Jahren. Für ihren Ritt auf dem lange verletzten Wallach erhielt die 47-Jährige 80,000 Prozent. Werth siegte damit in dem Grand Prix Special klar vor Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Dablino (76,431). Auf Platz drei kam Fabienne Lütkemeier, die mit Fabregaz (74,020) ritt. Beim Grand Prix am Samstag hatte das Podium genauso ausgesehen.