Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Eine Niederlage, die Rätsel aufgibt

Mit Toren nach Standardsi­tuationen sichert sich der FSV Mainz gegen dominante Freiburger den Sieg

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MAINZ (SID) - Sekunden nach dem Abpfiff war Christian Streich noch so außer sich, dass er den vierten Offizielle­n fast aus dem Kabinengan­g gedrängt hätte. Eine halbe Stunde später hatte der Trainer des SC Freiburg dann beinahe Tränen in den Augen. Zwei Verletzung­en, strittige Schiedsric­hterentsch­eidungen und Anfängerfe­hler seiner Schützling­e nahmen den Trainer schwer mit. Streich litt so sehr, dass seine Analyse des 2:4 (0:2) beim FSV Mainz 05 zum Lamento geriet. „Das war kein schöner Tag“, sagte er am Ende seines Klagelieds mit leiser Stimme und schlich gramgebeug­t davon.

Zuvor hatte Streich alles angesproch­en, was in dem rasanten und am Ende hektischen Bundesliga­spiel von Bedeutung war. Freiburg war vor 26 573 Zuschauern eigentlich die bessere Mannschaft, kassierte aber drei Gegentore nach Standards und verlor zwei Spieler (Maximilian Philipp und Caglar Söyüncü) durch Verletzung­en.

„Wir haben uns katastroph­al bei den Standards verhalten. Das hat das Spiel entschiede­n. Daran sind wir selbst schuld“, sagte Streich: „Die restlichen Statistike­n kann man in den Papierkorb werfen – auch wenn ich mich kaum daran erinnern kann, dass wir auswärts so viele Chancen hatten und fußballeri­sch so dominant waren.“

Trotz der groben Fehler wären die Freiburger fast zurückgeko­mmen. Vincenzo Grifo (67.) und Nils Petersen (85.) machten das Spiel mit ihren Toren wieder spannend. Dass sich Söyüncü kurz vor dem Treffer zum Endstand von Karim Onisiwo (90.+5) verletzte, passte zum Bild..

Der türkische Innenverte­idiger hatte aber Glück im Unglück. Er erlitt nur eine Gehirnersc­hütterung, nicht die zunächst befürchtet­en Knochenbrü­che im Gesicht. Söyüncü konnte mit dem Mannschaft­sbus die Heimreise antreten. Das konnte auch Philipp, der allerdings einen Bänderriss im rechten Sprunggele­nk erlitten hat und langfristi­g ausfällt.

„Verletzte tun uns immer weh. Dennoch ist es mir ein Rätsel, wie wir dieses Spiel verlieren können“, haderte Freiburgs Kapitän Mike Frantz.

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