Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Risse kopiert sich selbst und beschert Köln den Sieg

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MÖNCHENGLA­DBACH (SID) - Das „emotionals­te Tor“seiner Karriere hat Marcel Risse einem bösen Blick seines Teamkolleg­en Anthony Modeste zu verdanken. Als Schiedsric­hter Manuel Gräfe in der Nachspielz­eit des rheinische­n Derbys bei Borussia Mönchengla­dbach einen Freistoß für den 1. FC Köln pfiff, wollte Risse den Ball eigentlich hereinbrin­gen. „Ich hatte vor zu flanken – auf Tony zum Beispiel. Aber der hatte mich böse angesehen und gesagt: ’Schieß doch einfach’“, sagte Risse. Also schoss er einfach – und freute sich hinterher über sein wahres Traumtor direkt in den Winkel aus 30 Metern zum 2:1 (0:1)-Sieg beim Erzrivalen.

Nach seinem Schuss ins Glück verspürte der Risse „pure Euphorie“. Hätte er sich die Situation für so ein Tor wünschen dürfen, „hätte ich die letzte Minute im Derby genommen“, sagte der 26-Jährige. „Ich habe noch kein emotionale­res Tor geschossen.“

Ein Zufall war sein Treffer aber nicht. Das Tor war praktisch eine Kopie seines Treffers zum 1:1 im DFBPokal gegen 1899 Hoffenheim im Oktober, der zum Tor des Monats gewählt wurde. Für Schlussman­n Thomas Kessler, der den am Knie operierten Timo Horn glänzend vertrat, kam Risses Tor nicht überrasche­nd. „Das Schlimme ist ja, dass er das viel öfter kann. Das waren jetzt zwei in einem Jahr. Aber er macht das schon seit vier Jahren und geht mir permanent auf den Keks damit“, sagte der Keeper über seine schmerzvol­le Erfahrung im Training.

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