20-Jähriger unter Terrorverdacht verhaftet

BIBERACH (gem) - Die Polizei hat am Sonntag einen 20-jährigen Mann aus Syrien, der in einer Flüchtlingsunterkunft im Kreis Biberach lebte, bei der versuchten Ausreise von Deutschland nach Dänemark vorläufig festgenommen. Er stehe in dringendem Verdacht, sich Gegenstände oder Stoffe beschafft zu haben, die für die Herstellung von Waffen oder Spreng- und Brandvorrichtungen wesentlich oder gegenständlich sind, teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“am Donnerstag mit.

„Es handelt sich derzeit um einen abstrakten Gefährdungssachverhalt“, sagte Jan Holzner, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft. Allerdings sei schon das Beschaffen entsprechender Gegenstände oder Materialien strafbar als Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Straftat. Kommt es zu einer Verurteilung, droht dem Verdächtigen eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Der junge Syrer sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen und Zeugenbefragungen, in die auch das Landeskriminalamt involviert ist, dauern an. Von dort wie auch vom Polizeipräsidium in Ulm waren zu diesem Fall auf Anfrage keine Informationen zu erhalten. Beim Landratsamt Biberach als Betreiber der Flüchtlingsunterkunft liegen zum konkreten Fall ebenfalls noch keine näheren Erkenntnisse vor, sagte Pressesprecher Bernd Schwarzendorfer.

FOTO: DPA Das Landeskriminalamt ermittelt gegen einen 20-Jährigen wegen möglicher Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat.