Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Isnyer Opernfestival vielleicht nur noch alle zwei Jahre
Karin Konrad stellt Jahresbericht des Kulturbüros vor - Theaterfestival braucht finanzielle Unterstützung
ISNY - Karin Konrads Jahresbericht im Gemeinderat hat wieder einmal verdeutlicht, wie vielfältig und beliebt das Kulturangebot in Isny ist. Gleichzeitig zeigte die Leiterin des Kulturbüros auf, dass besonders das Theaterfestival finanzielle Unterstützung braucht, wenn dieses von Ehrenamtlichen organisierte Event auch weiterhin erfolgreich sein soll. Beim Isny Opernfestival wird laut Konrad über eine grundlegende Änderung nachgedacht.
Vom Gemeinderat gab es großes Lob. Peter Clement (SPD) bezeichnete die Kulturveranstaltungen allgemein als „Leuchttürme für Isny“. Diesen Begriff benutzte auch Alexander Sochor (CDU). Gebhard Mayer meinte, Isny könne „stolz“auf dieses Angebot sein.
In ihrem Bericht sagte Konrad, dass das Organisationsteam des Theaterfestivals seine Kapazitätsgrenzen erreicht habe. Eine große Entlastung würden zwei Infrastruktur-Maßnahmen bedeuten. Einerseits brauche es einen zweiten Stromverteiler, außerdem müsse die Entwässerung besser werden. Für eine größere Planungssicherheit erhofft sich der Verein deshalb einen Zuschuss von 21 500 Euro. Bürgermeister Rainer Magenreuter sicherte ihr zu, dass die Zuschussforderung in die Haushaltsdebatte eingebracht werden würde.
Da der Verein das Theaterfestival nicht größer werden lassen wollte, wurde die Anzahl der Workshopangebote um fast ein Viertel auf 67 reduziert. Zudem wurde versucht, Fahrzeuge aus dem Bereich des Festivalcampings herauszuhalten. Damit sollte mehr Platz für Besucher geschaffen und gleichzeitig genügend große Notzufahren für Einsatzfahrzeuge garantiert werden.
Die Besucherzahl sei noch einmal um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 6824 Zahlende angestiegen. Insgesamt geht der Verein sogar von 10 000 Besuchern aus. Das Programm sei „ausgewogen und ansprechend“gewesen, bilanzierte Konrad.
Wetter vermiest Bilanz Beim Isny Opernfestival fiel ihre Bilanz nicht ganz so positiv aus. Zwar seien die Rückmeldungen sehr positiv gewesen. Die Besucherzahlen seien aber stark zurückgegangen. Die drei Aufführungen von „Der Maskenball“und das Festivalkonzert hätten insgesamt eine Auslastung von 62,5 Prozent gehabt. Zusammengenommen wurden 600 Besucher gezählt, im Vorjahr waren es noch 1000 gewesen. Das schlechte Wetter – eineinhalb von drei Aufführungen mussten vom Platz vor dem Rathaus nach drinnen verlegt werden – und die Fußball-EM wurden als mögliche Gründe genannt.
Otto Ziegler (SPD) schlug vor, mittelfristig über einen Zwei-JahresRhythmus nachzudenken. Konrad antwortete: „Der Meinung sind wir auch.“Es gebe bereits Gespräche. Gebhard Mayer (FW) empfahl, darüber nachzudenken, die Oper dauerhaft in geschlossene Räume zu verlegen. Auch Sochor (CDU) fragte sich, ob eine Freilichtbühne richtig ist.
Relativ kurz fiel der Bericht zum Kulturforum aus. „Alles gut“, lautete Konrads Fazit zum Jubiläumsjahr. Am 22. Oktober hatte das Forum seinen 20. Geburtstag in der Städtischen Galerie gefeiert.