Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Sogar ein Neubau kommt ins Gespräch
Mitte kommenden Jahres endet der Mietvertrag der Telekom für rund 7000 Quadratmeter Bürofläche im Kreishaus 2, dem sogenannten Telekom-Gebäude in der Ravensburger Gartenstraße. Deshalb lässt das Landratsamt prüfen, ob eine Zentralisierung von derzeit zehn Standorten in Ravensburg und Weingarten auf drei möglich ist – und wie. Dabei geht es um die Konzentration auf die Gebäude in der Friedenstraße und der Gartenstraße in Ravensburg sowie der Sauterleutestraße in Weingarten, um ingesamt 32 000 Quadratmeter Fläche für rund 900 Mitarbeiter. Fünf Ziele sollen erreicht werden: mehr Kungenannte denfreundlichkeit, eine Bündelung der Verwaltung, räumliche Entlastung, eine bessere räumliche Anordnung zusammengehöriger Organisationen der Verwaltung, eine bessere Wirtschaftlichkeit sowie bessere Arbeitsbedingungen. Laut Kreistagsbeschluss gibt es nach Vorlage des ersten Gutachtens jetzt weitere Untersuchungen – insbesondere was betriebliche und bauliche Optionen angeht. Im zweiten Quartal 2017 soll die Verwaltung dem Gremium die „Detaillierung der Kernziele“zur Entscheidung vorlegen. Das Raum- und Funktionsprogramm soll bis Ende September 2017 auf dem Tisch sein. Die so- „Variantenbetrachtung“will das Landratsamt bis Ende des vierten Quartals erarbeitet haben. In der inhaltlichen Debatte gab es breite Zustimmung für den Grundgedanken der Zentralisierung. Peter Clement (SPD) erklärte etwa: „Im Nachhinein bekräftigt sich der Kauf des Telekom-Gebäudes.“Rolf Engler (CDU) lobte auch den Umfang der Vorarbeiten: „Es ist richtig, dass man nicht einfach eine Standortanalyse macht.“Einige Kreisräte wollten sogar über das angestrebte Programm hinausgehen oder schlugen zumindest eine entsprechende Prüfung vor. So erklärte FW-Fraktionschef Oliver Spieß zu den Außenstellen des Landratsamts in Wangen, Leutkirch und Bad Waldsee, auch hier „in Alternativen zu denken“. Peter Clement hatte sich allerdings zuvor ausdrücklich für deren Erhalt ausgesprochen. ÖDP-Fraktionsvorsitzender Siegfried Scharpf erklärte indes zu den Plänen: „Mir fehlt das Herz.“Damit meinte er, dass sich alle – Kunden wie Mitarbeiter – „wertgeschätzt“fühlen. Dazu zählte er einen behindertengerechten Ausbau, aber auch einen Kinderhort. Nicht zuletzt ging es auch um den kompletten Neubau eines Gebäudes für die Kreisverwaltung. Bruno Sing (Grüne) brachte diesen ebenso ins Gespräch wie Siegfried Scharpf. Letzterer schlug einen Grundstückstausch mit der Stadt Ravensburg und einen dadurch ermöglichten Neubau in der Schützenstraße vor: „Dann bräuchten wir gar kein Gutachten.“Der Idee scheint auch Landrat Harald Sievers nicht abgeneigt zu sein: „Auch einen Neubau können wir uns vorstellen.“Dies sagte er vor dem Hintergrund, dass er das TelekomGebäude baulich nicht vollends dafür geeignet hält, was moderne Arbeitsplätze und mehr Bürgerfreundlichkeit angeht. Aber: „Die Frage ist, was ist wirtschaftlich realistisch?“(jps)