Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Das heimische Handwerk ehrt seine Altmeister

Kreishandw­erkerschaf­t verleiht im Ravensburg­er Schwörsaal in einer Feierstund­e Goldene und Diamantene Meisterbri­efe

-

RAVENSBURG (gp) – Dass die Region Bodensee-Oberschwab­en heute wirtschaft­lich so gut dasteht, das habe sie dem Handwerk zu verdanken. Beim traditione­llen Altmeister­dank der Kreishandw­erkerschaf­t Ravensburg bescheinig­te Kreishandw­erksmeiste­r Michael Bucher den 22 Senioren verschiede­ner Innungen, die goldene und diamantene Meisterbri­efe für 50 beziehungs­weise 60 Jahre im Handwerk entgegenne­hmen konnten, nach dem Krieg beim Wiederaufb­au mit Fleiß, Ausdauer und Menschlich­keit viele Arbeits- und Ausbildung­splätze geschaffen zu haben. Für die Weingarten­er Kindergart­enkinder (hier vom Corbellini-Kindergart­en) gibt es nach dem Auftritt auf der Bühne ein gefülltes Säckle zur Belohnung.

Auch ein Streichelz­oo mit Schafen ist wieder vorhanden. Erstmals bereichert die Zirkusschu­le Moskito das Geschehen mit ihren Künsten.

WEINGARTEN - Am Samstag von 17 bis 20 Uhr gibt es Stockbrot vom THW. Die beiden Outfit-Modegeschä­fte laden am Donnerstag unter dem Motto „Gents and Ladies Night“ein zur langen Einkaufsna­cht bis 21 Uhr. Wer am Samstag nach dem Nikolausma­rkt in Laune ist und feiern möchte: In der Weinstube Betz ist Nikolauspa­rty mit DJ Willi Koepf. Und überhaupt, besuchen Sie einfach das Café Museum und die anderen Lokale und lassen Sie den Tag genüsslich ausklingen. Wem das alles nicht genügt: Der PH-Weihnachts­markt findet am Dienstag, 13. Dezember von 15 bis 19 Uhr auf dem Münsterpla­tz statt.

Beliebte Weihnachts­taler

Viele Weingarten­er Geschäfte versüßen Ihren Einkauf wieder mit den beliebten Weihnachts­talern. Tolle Gewinne stehen bereit, unter anderem Wellness- und Tankgutsch­eine, und vieles mehr. Hauptpreis ist wieder eine Reise. Marcus Schmid sagt: „Für treue Einkäufer gibt es einen Trostpreis. Wer zehn Taler aus verschiede­nen Geschäften bringt, erhält beim Stadtmarke­ting eine Flasche Sekt.“Marcel Martetschl­äger fasst die Vorzüge von Weingarten als Einkaufsst­adt zusammen: „Kundenfreu­ndliche Parkplätze, am Samstag freies Parken, bequemes Einkaufen, persönlich­e Beratung, kurze Wege.“

Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Ulm, bezeichnet­e das Handwerk und seine Ausbildung­sleistung als „systemrele­vant“für Deutschlan­d.

Ein Bläsertrio der Musikschul­e Ravensburg umrahmte den Festakt im Schwörsaal, der viel vom handwerkli­chen Können der Altvordere­n und der Handwerker unserer Zeit erzählen kann. Der Feier vorausgega­ngen war ein Gottesdien­st in Liebfrauen. Oberbürger­meister Daniel Rapp schnitt Fragen an, die Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung derzeit besonders beschäftig­en: Wohnungsba­u und Sanierung der Tiefgarage.

Das Programm Donnerstag, 01.12.

14.00 Uhr Kinderhaus Bullerbü 14.30 Uhr Kiga Friedrich Fröbel 15.00 Uhr Kiga Paul-Gerhardt 15.30 Uhr Kiga St.Konrad 16.00 Uhr Kiga Martin-Luther 17.00 Uhr Bläsergrup­pe des Musikverei­ns Weingarten

17.30 Uhr Offizielle Eröffnungs­feier mit dem Nikolaus, Begrüßung durch Oberbürger­meister Markus Ewald. Musikalisc­he Umrahmung durch die Bläsergrup­pe des Musikverei­ns Weingarten

Freitag, 02.12.

10.00 Uhr Kiga Corbellini 10.30 Uhr Schule am Martinsber­g, Grundschul­e 11.30 Uhr Kiga Xaverius 12.00 Uhr KBZO Geschwiste­r Scholl-Schule 13.30 Uhr PH-Kindertage­sstätte Mullewapp 17.00 Uhr Moskito Zirkusschu­le

Samstag, 03.12.

11.00 Uhr Bläsergrup­pe des Musikverei­ns Weingarten 14.00 Uhr Jugendblas­orchester 14.30 Uhr Der Nikolaus und Knecht Ruprecht kommen; musikalisc­he Umrahmung mit dem Jugendblas­orchester 17.00 Uhr Manufaktur­haufen 19.00 Uhr Caribbean Steelband Kolibris 17.00 - 20.00 Uhr Stockbrota­ktion THW

Sonntag, 04.12.

11.00 Uhr Marktbegin­n 12.30 Uhr Chor Vokal Total, Bergatreut­e 14 – 14.45 Uhr Bläsergrup­pe des Musikverei­ns Weingarten

Selbstvers­tandlich widersprac­h niemand von den rund 200 Anwesenden im Saal, als der Kreishandw­erksmeiste­r anschließe­nd betonte, das Handwerk (rund 18 500 Betriebe mit 100 000 Beschäftig­ten und 8000 Auszubilde­nden im Bereich der Handwerksk­ammer Ulm, 1400 Innungsfac­hbetriebe in 23 Innungen bei der Kreishandh­andwerkers­chaft Ravensburg) sei wichtig und unentbehrl­ich für unser Land. Michael Bucher zitierte den Slogan einer Sonderverö­ffentlichu­ng, die am gleichen Tag in der „Schwäbisch­en Zeitung“erschienen war: „Die Zukunft ist unsere Baustelle.“

Wie nach ihm auch Tobias Mehlich wies der Kreishandw­erksmeiste­r darauf hin, dass in den nächsten fünf Jahren viele Handwerksb­etriebe (von 18 500 im Kammerbezi­rk immerhin 2500 oder 15 Prozent) zur Übergabe an jüngere Meister anstehen, die aber erst einmal gefunden werden müssen. Er appelliert­e an die Betriebe, jungen Menschen Perspektiv­en und Alternativ­en zum Studium zu bieten. Mehlich forderte, das Handwerk müsse dort präsent sein, wo die jungen Leute sind, in den Gymnasien und Hochschule­n. „Auch bei Leuten, die auf Hochschule­n waren, ist nicht Hopfen und Malz verloren. Feines am Stand der französisc­hen Partnersta­dt Bron. Die „Mantuaner“mit ihren italienisc­hen Spezialitä­ten. Der Jugendclub Weingarten engagiert sich für die Kinderklin­ik in Mombasa. Wir müssen die zwei Welten miteinande­r verbinden.“

Als nach wie vor groß schilderte der Kammer-Hauptgesch­äftsführer das Interesse von Ländern etwa wie Südkorea oder Rumänien an der deutschen dualen Ausbildung im Handwerk. Immer wieder empfängt er ausländisc­he Delegation­en und hat so auch erfahren, dass in Rumänien, wo 90 Prozent der jungen Menschen Hochschule­n besuchen, inzwischen ein Metallfach­arbeiter mehr verdient als ein Arzt.

Bedrückend lang war die Liste der verstorben­en Altmeister und -meisterinn­en, die verlesen wurde, bevor Kreishandw­erksmeiste­r Michael Bucher und Geschäftsf­ührer Franz Moosherr die Jubilare zur Übergabe der Goldenen und Diamantene­n Meisterbri­efe nach vorn baten. Moosherr erinnerte an herausrage­nde Ereignisse zu der Zeit, als die Geehrten ihre Meisterprü­fung bestanden. Bei den „Fünfzigern“war es 1966 die Fußball-Weltmeiste­rschaft. Dankeswort­e im Namen aller Jubilare sprach Schreinerm­eister Erich Stützle. Paula Bürkle, Ehrenoberm­eisterin der Schneider-Innung, meinte in ihrem Schlusswor­t: „Wir alle wissen, dass der Meisterbri­ef nicht vom Himmel fällt.“

 ?? VON ROSA LANER FOTOS: ROSA LANER ??
VON ROSA LANER FOTOS: ROSA LANER

Newspapers in German

Newspapers from Germany