Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Landtags-SPD wittert bei Thomas Strobl eine Vermengung von Funktionen

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STUTTGART (kab) - Die Landtags-SPD bezweifelt, dass Thomas Strobls Positionsp­apier zur Verschärfu­ng des Asylrechts keinerlei Bezug zu seinem Amt als Innenminis­ter von Baden-Württember­g hat. Strobl hatte das Papier mit dem Titel „Wer kein Bleiberech­t hat, muss gehen“in seiner Funktion als Partei-Vize der Bundes-CDU entworfen, wie er selbst betont. Darauf hat sich auch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) bezogen und sich aus diesem Grund nicht inhaltlich dazu geäußert.

Der SPD-Abgeordnet­e Sascha Binder glaubt allerdings, dass Strobl dieses Trennungsp­rinzip missachtet hat. „Unser Ziel ist es, Klarheit zu schaffen“, sagte Binder der „Schwäbisch­en Zeitung“am Donnerstag. Tags zuvor hat er beim Innenminis­terium eine Anfrage hierzu gestellt. So will die SPD vom Innenminis­terium etwa wissen, ob es an der Erstellung des Papiers beteiligt war – was eine Missachtun­g des Trennungsp­rinzips bedeuten würde. Auch hakt die SPD nach, wie es dazu kam, dass Strobl in einem Fernsehint­erview, das im Ministeriu­m aufgezeich­net wurde, zum Papier Stellung bezog. Und warum Strobls Ministeriu­mssprecher dabei anwesend war.

Die SPD will außerdem wissen, ob das Papier Thema während der jüngsten Innenminis­terkonfere­nz in Saarbrücke­n war und ob es zuvor angemeldet worden war. Auch dann wäre die Trennlinie zwischen Strobls verschiede­nen Funktionen überschrit­ten.

Das Innenminis­terium hat nun drei Wochen Zeit, auf die SPDAnfrage zu antworten.

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FOTO: DPA Sascha Binder (SPD).

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