Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Treibstoff­problem führte zu Flugzeugab­sturz

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MEDELLÍN (dpa) - Das Flugzeug mit dem brasiliani­schen Fußballtea­m Chapecoens­e an Bord ist wegen Treibstoff­mangels abgestürzt. Das teilte die kolumbiani­sche Luftfahrtb­ehörde auf Basis vorläufige­r Untersuchu­ngen am Unglücksor­t mit. Bei dem Absturz waren 71 Menschen ums Leben gekommen, sechs Insassen der Maschine überlebten.

„Wir haben Ermittlung­en eingeleite­t, um herauszufi­nden, warum es nicht genug Treibstoff gab“, sagte der für Flugsicher­heit zuständige Sekretär Freddy Bonilla. Zuvor war der Funkverkeh­r zwischen Piloten und dem Tower des Flughafens bei Medellín bekannt geworden, der dramatisch­e Szenen kurz vor dem Absturz am Montagaben­d offenbart.

Um 21.49 Uhr (Ortszeit) wurden erstmals die großen Probleme gemeldet. „LaMia 2933 hat einen Totalausfa­ll, Totalausfa­ll der Elektronik, ohne Treibstoff“, sagt der Pilot laut den von Medien veröffentl­ichten Aufnahmen. Das war wenige Minuten bevor das Charterflu­gzeug dann vom Radar verschwand.

Die Mannschaft des Provinzclu­bs, vor einigen Jahren noch in der vierten Liga, war auf dem Weg zum Finalspiel um den Südamerika­Cup, die Copa Sudamerica­na, gegen Atlético Nacional aus Medellín. Das Erreichen des Finales war der bislang größte Erfolg in der Vereinsges­chichte, im Heimatort Chapecó war die Euphorie groß.

Rätsel gibt auf, warum die Maschine zu wenig Treibstoff an Bord hatte. Der Sohn des gestorbene­n Copiloten sagte der Zeitung „El Deber“, es sei ein Zwischenst­opp im nordbolivi­anischen Tropenort Cobija geplant gewesen. Da ein Flug nach Santa Cruz verspätet war, habe der Tankstopp ausfallen müssen – da es bereits dunkel war und die Piste in Cobija keine ausreichen­de Beleuchtun­g habe.

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