Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Bürger beklagen Verschandelung der Natur
Stadt verbreitert Feldwege im Ravensburger Westen für landwirtschaftliche Fahrzeuge
RAVENSBURG (jab) - Die Feldwege zwischen Höll, Vorderweißenried und Oberer Illen im Westen von Ravensburg werden derzeit verbreitert. Für viele Spaziergänger ist das ein ärgerlicher Eingriff in die Natur. Doch die Stadt hat ihre Gründe für die Maßnahme.
„Es frustriert mich ziemlich, dass die Wege verbreitert werden“, schildert ein Bürger aus der Weststadt, der – wie viele andere – in der Gegend regelmäßig spazieren geht. Er frage sich, ob die ökologischen Debatten immer nur davon abhängig seien, wie viele Menschen es sehen und mitbekommen. „Ist der städtische Vorsatz, nicht immer mehr Flächen zu versiegeln und zu asphaltieren und dem Autoverkehr zu opfern, wirklich ernst gemeint?“, will der Bürger wissen.
Auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“teilt die Stadt Ravensburg mit, dass die Maßnahme nicht für Autofahrer, sondern für Landwirte gedacht sei :„ Die genannten Gemeinde verbindungsstraßen sind lediglich 2,80 Meter breit und damit zu schmal für viele moderne landwirtschaftliche Fahrzeuge .“Dies habe zur Folge, dass die unbefestigten Seitenstreifen regelmäßig überfahren werden, was wiederum zu Schäden an den Straßenrändern führe – und damit zu mehr Instandsetzung s aufwand .„ Das Tiefbauamt verbreitert solche Strecken deshalb auf etwa 3,50 Meter“, heißt es vonseiten der Stadt.