Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Lob der Hütten
Meinetwegen könnte der Christkindlesmarkt bis Gründonnerstag verlängert werden. Am Karfreitag könnten das Warenangebot ausgetauscht, von Glühwein auf Eierlikör umgeschaltet und notwendige Reparaturen an Hütten und Häuschen vorgenommen werden. Statt Krippen und Schafherden könnten Osterhasenfamilien, Füchslein als Hirten auf dem Felde und Bussarde als Ersatzengel ausgestellt und verkauft werden. Schön bemalte Ostereier und österliches Backwerk kämen ebenfalls in Hütten und Häuschen auf dem Marienplatz gut zur Geltung. Über Pfingsten böten sich zwei bis drei Flohmärkte an. Auch würden sich Hütten und Häuschen beim Frohen Auftakt des Rutenfestes als Treffpunkte gut eignen. Man könnte auch in kleinen Schießbuden mit Armbrüstchen auf Türmchen und kleine Adler schießen. Ravensburg würde gewiss auch am Ende der Sommerferien, wenn´s gerne regnet, in Hütten und Häuschen auf dem Marienplatz spielen. Ebenso geeignet wären die Buden für den Jahrmarkt. Weil sich ein Abbau zeitlich gar nicht lohnen würde, könnte man Hütten und Häuschen dann bis zum Christkindlesmarkt stehen lassen, nachdem sie zuvor ausgekehrt und frisch gestrichen worden wären. Nicht vergessen werden sollte der lustige Rosenmontagshock in den Buden und der Valentinstag, an dem man heftig Verliebten so ein Häuschen einen Tag und eine Nacht lang ohne Weiteres zu einem guten Zweck vermieten könnte.