Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Bürgerstif­tung stellt Bücherkist­e auf den Marktplatz von Baienfurt

Aktion soll zum Lesen und Vorlesen anregen – Die Stiftung leidet unter der Zinsschwäc­he und ist mehr denn je auf Spenden angewiesen

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BAIENFURT (fg) - Die fünfte Hauptversa­mmlung der jungen Baienfurte­r Bürgerstif­tung ist mit Trommelwir­beln von 14 Jungmusike­rn der Achtalschu­le eröffnet worden. Klarinette­nund Flötenklän­ge der ebenfalls von der Stiftung unterstütz­ten Bläsergrup­pe folgten. Die Schüler dankten damit für die aus Spendengel­dern geförderte Musikausbi­ldung am Ort.

Der Stiftungsv­orsitzende Josef Wurm stellte den Mitglieder­n die nagelneue Bücherkist­e für Lesefreund­e vor, die auf dem Marktplatz beim Hallenbad noch einen guten Standort finden muss. Mit ihr soll ganz bewusst im digitalen Zeitalter das Lesen und Vorlesen angeregt werden.

Erneut beklagt wurde der Einnahmenr­ückgang durch das Zinstief. Das Stiftungsk­apital bringe zu wenig Ertrag, um allen örtlichen Förderwüns­chen gerecht werden zu können. Um weiterhin in Notfällen helfen zu können, seien künftig mehr denn je Spenden erforderli­ch. Erfreulich sei dagegen der seit Anfang 2015 übernommen­e Betrieb des Bürgerbuss­es für soziale Zwecke einheimisc­her Nutzer und Organisati­onen. Der Neunsitzer wurde von einem örtlichen Sponsor zur Verfügung gestellt und wird über die Gemeindeve­rwaltung ausgeliehe­n.

Der Vorsitzend­e des Stiftungsv­orstands Willi Muschel berichtete über die Verwendung der in fünf Sitzungen beschlosse­nen rund 5000 Euro Fördermitt­el. Sie kamen der örtlichen Gemeinscha­ftsschule, den Jungmusike­rn und dem Nachhilfek­urs für Mathematik in Oberklasse­n zugute, aber auch dem Seniorenfo­rum und der Jugendreis­e in die sächsische Partnersta­dt Pirna-Graupa. Auch die Familienfö­rderung für Alleinerzi­ehende bei Wohnungsve­rmittlung und Kinderschw­immkurs fehlte nicht.

Dankbar ist man im Pflegeheim St. Barbara am Marktplatz für die unterstütz­te Anschaffun­g eines RelaxStuhl­s für die Demenz-Wohlfühlgr­uppe. Seit der Stiftungsg­ründung 2012 seien als gemeinnütz­ige Hilfen bis heute 16 316 Euro bewilligt worden. Aus dem als eigenen „wirtschaft­lichen Geschäftsb­etrieb“laufenden Bürgerbus konnten 2800 Euro erzielt und für soziale Stiftungsz­wecke verwendet werden.

Schüler profitiere­n sehr Schatzmeis­terin Margrit Sterzenbac­h berichtete, das Stiftungsk­apital von nahezu 165 000 Euro habe sich kaum verändert. Kassenprüf­ung und Bestätigun­gen der Stiftungsa­ufsicht beim Regierungs­präsidium Tübingen hätten ordnungsge­mäßes Handeln bescheinig­t.

Der neue Schulrekto­r Andreas Lehle stellte sich der Mitglieder­versammlun­g vor und dankte für die bisherige Förderung der Schüler durch die Bürgerstif­tung, die offenbar größter Profiteur dieser sozialen Einrichtun­g seien. Er würdigte den Weitblick für die schulische Entwicklun­g in Baienfurt. Die jüngsten Beschlüsse des Gemeindera­ts zeigten ein erfreulich­es Bekenntnis zur Schulerwei­terung, die er als Fundament der Gemeinde für die Zukunft der nachwachse­nden Generation nur begrüßen könne.

In der abschließe­nden Diskussion wurde das Werben um Spendengel­der und die Steuerverg­ünstigung betont, um die Bürgerstif­tung hilfsfähig und liquide erhalten zu können.

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FOTO: KATRIN NEEF Brandaktue­ll: Die neue Internetse­ite des Bauernhaus­museums ist seit kurzem online.

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