Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Wegweisend­er Sonntag für Europa

Spannung vor der Präsidente­nwahl in Österreich und dem Referendum in Italien

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BRÜSSEL/BERLIN (dpa/sz) - Die Stimmung in Berlin und Brüssel ist angespannt. Nach dem Brexit-Votum und der US-Wahl drohen der Europäisch­en Union möglicherw­eise zwei weitere unangenehm­e Volksentsc­heide. Wenn in Österreich der Rechtspopu­list Norbert Hofer die Präsidente­nwahl gewinnt und in Italien Regierungs­chef Matteo Renzi mit seinem Verfassung­sreferendu­m scheitert, wird die Angst um die Zukunft der EU wachsen.

Die Union ist geschwächt von Krisen, Selbstzwei­feln und dem Erstarken der Populisten. Die meisten EU-Spitzenpol­itiker sind trotzdem zuversicht­lich. Manfred Weber (CSU) etwa erkennt zwar die Bedeutung der Entscheidu­ngen in Österreich und Italien an. „Anderersei­ts ist klar, dass wir europaweit viel Unterstütz­ung für die Grundidee der europäisch­en Einheit haben“, sagte der Fraktionsc­hef der Europäisch­en Volksparte­i.

Dennoch könnten Erfolge für die FPÖ in Österreich und die EU-kritische Fünf-Sterne-Bewegung in Italien Signale setzen – auch für die 2017 in Europa anstehende­n Wahlen: In den Niederland­en steht der EU-Kritiker Geert Wilders im März in den Startlöche­rn, in Frankreich hofft die Rechtspopu­listin Marine Le Pen im Mai auf einen Erfolg und in Deutschlan­d würde die AfD jubeln, sollte Hofer im Nachbarlan­d zum Präsidente­n aufsteigen. SEITE 3

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