Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Die Alb bekommt ihren Bahnhof

Land, Region und Bahn unterzeich­nen Vertrag – Kosten: 43 Millionen Euro

- Von Johannes Rauneker

MERKLINGEN - Die Deutsche Bahn wird an der Neubaustre­cke zwischen Stuttgart und Ulm einen zusätzlich­en Bahnhof bauen. Am Freitag haben in Merklingen (Alb-DonauKreis) Vertreter der Raumschaft, der Bahn sowie Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) einen entspreche­nden Vertrag unterzeich­net. Hermann ging dabei auch auf im Vorfeld geäußerte Befürchtun­gen ein, der Bahnhof könnte für andere Regionen Nachteile bedeuten. Die Kosten von 43 Millionen Euro übernehmen das Land und die Region der Laichinger Alb.

Bisher war nur klar: Die Züge, die auf der Neubaustre­cke (NBS) zwischen Ulm und Stuttgart ab 2021/22 verkehren werden, halten lediglich am Stuttgarte­r Flughafen. Den Rest der Schwäbisch­en Alb, die überquert wird, sollten ICEs und Interregio­Züge links liegen lassen. Doch diese Planung ist seit Freitag von gestern. Der neue Bahnhof wird die offizielle Bezeichnun­g „Merklingen (Schwäbisch­e Alb)“tragen. Er hat ein Einzugsgeb­iet von rund 25 000 Menschen, die bisher keinen direkten Anschluss an die Schiene hatten. Von einem „Quantenspr­ung“für die Region der Laichinger Alb sprach Verkehrsmi­nister Hermann.

Dass der Bahnhof – lange nach Baubeginn der NBS – nachträgli­ch überhaupt noch gebaut werden kann, hat mehrere Gründe. Schon im Planfestst­ellungsbes­chluss für die neue Trasse ist die Möglichkei­t des Haltepunkt­s enthalten. Darüber hinaus beteiligen sich acht Kommunen der Raumschaft mit 13 Millionen Euro an dem Bahnhof. Das Land steuert den Rest, 30 Millionen Euro, bei.

Baubeginn soll im kommenden Jahr, der Abschluss der Arbeiten für den Bahnhofskö­rper Ende 2018 sein. Die Bahn ist Bauherrin. Halten sollen in Merklingen Interregio­express-Züge. Stuttgart soll von Merklingen aus in 31 Minuten, der Flughafen in 22 und Ulm in zwölf Minuten erreicht werden.

Hermann äußerte sich auch zu Befürchtun­gen, durch den Haltepunkt könnte es Verzögerun­gen auf der Südbahn geben. Diese seien „teils berechtigt“gewesen. Er sei aber optimistis­ch, dass alle möglichen Probleme ausgeräumt werden könnten. Gleichzeit­ig kritisiert­e er: Viele Bedenkentr­äger hätten im Vorfeld „Kirchturmd­enken“an den Tag gelegt.

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FOTO: PR Der neue Bahnhof soll direkt neben der A 8 entstehen.

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