Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Mehr Polizisten laufen in Freiburg Streife
25 zusätzliche Beamte sollen angeschlagenes Sicherheitsgefühl verbessern
FREIBURG (lsw) - Nach einer Serie schwerer Verbrechen in und um Freiburg schickt das Land 25 zusätzliche Polizeibeamte in die Stadt. Sie sollen für sichtbare Polizeipräsenz auf den Straßen sowie für zusätzliche Kontrollen sorgen, sagte Innenstaatssekretär Martin Jäger am Freitag nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den örtlichen Polizeibehörden in Freiburg. Ziel sei es, das angeschlagene Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern. Die Beamten kommen den Angaben zufolge von einem landesweit agierenden Einsatzzug der Polizei. Dieser soll bis mindestens Jahresende in Freiburg bleiben. Am heutigen Samstag werden die Polizisten erstmals eingesetzt.
„Den Menschen Ängste nehmen“„Wir wollen den Menschen Ängste nehmen“, sagte Jäger, der im Innenministerium für die Polizei zuständig ist. Die Häufung schwerer Kriminalität in und um Freiburg in den vergangenen Monaten habe zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Dieser wolle das Land mit den zusätzlichen Polizisten entgegenwirken.
Zudem werde es nächstes Jahr vor Ort eine „Sicherheitspartnerschaft“geben. Es gehe darum, gemeinsam Konzepte gegen Straftaten zu erarbeiten. Dies sei im ganzen Land geplant, Freiburg werde den Anfang machen und als Pilotprojekt dienen.
Mitte Oktober war in Freiburg eine 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt und getötet worden. Drei Wochen später wurde in Endingen bei Freiburg eine 27-Jährige Opfer eines ähnlichen Verbrechens. Ob beide Taten zusammenhängen, ist nach wie vor unklar.
In beiden Fällen ermitteln mehr als 100 Beamte, sagte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. Eine heiße Spur gebe es nicht. Zudem sorgten mehrere weitere schwere Straftaten für Unruhe. Freiburg ist statistisch gesehen seit Jahren die Kriminalitätshochburg in Baden-Württemberg.